Alex´ Umzug
Das zweithässlichste Haus am Alex: Alex´neues ZuhauseHeute zieht Alex um. Aus der Torstraße direkt an den Alexanderplatz - und zwar in das zweithässlichste Haus am Alexanderplatz. Schon immer sind sie mir aufgefallen, die beiden hässlichen Häuser. Wenn man vom Friedrichshain kommt, über den Alex fährt und vor dem Hochhaus des Berliner Verlages nach links in Richtung Westen abbiegt, steht man vor ihnen: Zwei Plattenbauten aus der Endzeit der DDR - aber irgendwie anders als Plattenbauten, hässlicher.
Die Wohnungen drinnen sind geräumiger und schöner als es von draußen den Anschein hat. Und so zieht Alex aus ihrer Altbauwohnung in der Torstraße aus, wo sie in dem Haus lebte, in dem auch die Tochter von Robert Havemann wohnt.
Als ich gegen 17:30 Uhr zum Helfen komme, ist die Wohnung ein einziges Chaos. Längst sind noch nicht alle Sachen verpackt, es ist unklar, wie ein großer Schrank durch die Wohnungstür passen soll und Alex´ Katzen hüpfen panisch durch die Wohnung.
Dennoch wird Stück für Stück nach unten getragen. Die Hauptlast bewältigen die vier Jungs von dem kurdischen Umzugsunternehmen. Einer von ihnen ist barfuß.
Irgendwie schaffen sie es, den ganzen Krempel in ihren LKW zu verladen. Am Schluss stehen nur noch zwei große Kühlschränke und eine Waschmaschine. Ein Tisch muss wieder raus - und auseinander geschraubt werden.
Die beiden Katzen müssen in Ermangelung einer Transportkiste derweil zusammen gepfercht in einer engen Tasche ausharren, die auf dem Gehweg steht. Vorbei kommende Hunde knurren gelegentlich hinein.
Am Ende wird doch alles gut. Der verpeilte Hausmeister schafft es irgendwie, den Fahrstuhl umzurüsten. Der LKW wird ausgeladen. Das Zeug landet in der neuen Wohnung. Die Umzugsjungs bauen Alex sogar noch ihr Bett auf - nur die Katzen kauern apathisch auf dem Fußboden. Willkommen in Mitte!
Doch Kunst
Es war also doch Kunst - oder zumindest Marketing: Die "Farbattacke" auf das KaDeWe erfolgte offenbar im Auftrag für den Textilhersteller Lacoste, der demnächst eine Ausstellung im KaDeWe eröffnet. Dies berichtet heute der
Tagesspiegel.
Haben sich die Spießer also ganz umsonst echauffiert, die in Internet-Kommentaren stärkere Strafen gegen Graffiti-Sprayer forderten. Zu stören scheint sie dies nicht, denn in neuen Kommentaren regen sie sich jetzt darüber auf, dass der Künstler
Brad Downey, ein erklärter Kapitalismus-Kritiker, Geld für die Aktion annahm.
Skandal auf der Oberbaumbrücke
Der heutige Tag war wieder einmal eine Wanderung zwischen den Welten. Denn Mittwoch ist traditioneller Anna-Tag. Also hole ich meine vierjährige Nichte nach der Arbeit aus dem Steglitzer Kindergarten ab.
Auf dem Weg zum nächstgelegenen Spielplatz kommen wir zwangsläufig an einer Eckkneipe vorbei, die auch Eis führt. Anna weiß das.
Obwohl das Kind zu jenen 25 Prozent gehört, die nach dem neuesten Gesundheitsbericht der Bundesregierung als übergewichtig gelten, geht am Eis natürlich kein Weg vorbei.
Bei uns im Friedrichshain gibt es mittlerweile nur noch wenige Eckkneipen. Und wenn, dann würde ich nur im Notfall einen Fuß über die Schwelle setzen - angesichts des sozialen Elends, das mir höchstwahrscheinlich entgegenschwappen würde. In dieser Steglitzer Kneipe war das anders. Einige offenbar wohlsituierte Zecher/innen saßen bereits am Nachmittag in dem dunklen Raum, rauchten genüsslich, hätten auch das schwierige Fachwort "inhabergeführte Einraumgaststätte" wahrscheinlich ohne Nuschler hingekriegt. Ich will nicht behaupten, dass es sich bei den Gästen nun um wahre Stützen der Gesellschaft gehandelt hätte - aber zumindest waren es keine Langweiler.
Ich war so beeindruckt, dass ich fast mein Eis vergessen hätte. Der Wirt ermahnte mich unter dem freundlichen Gelächter seiner Kundschaft: "Nimm dit Eis mit! Ick ess sowat nich."
Auch auf dem Spielplatz herrschte eine andere Atmosphäre: Die Namen und Klamotten der Kinder unterschieden sich von denen Friedrichshainer Kinder. Ich hörte russisch und sah offenbar gut integrierte Kinder anderer Hautfarbe. Die etwas älteren Mädchen, die hier durchaus auch noch verkehrten, unterhielten sich zum Beispiel über Haarfärbungen, die Mütter über Erziehungsfragen und Nintendos.
Ich muss gestehen, dass ich etwas fremdelte. Unterstützt wurden meine - nun ja - Beklemmungen durch das unangepasste Verhalten des Kindes, auf das ich hier aufzupassen hatte: Nach langem Warten hatte Anna endlich eine Schaukel ergattert. Nun schaukelte sie nach Herzenslust - und ließ irgendwann alles raus. Ich merkte das an der etwas dunkleren Verfärbung des Sandes unterhalb der Schaukel: Als wenn jemand mit der Gießkanne drüber gegossen hätte. Ich näherte mich möglichst unverfangen der Schaukel. Mit jedem Schritt versuchte ich etwas Sand auf die verräterischen Spuren zu schaufeln. Mittlerweile warteten andere Kinder darauf, dass sie schaukeln durften. Ich blickte Anna tief an: "Wir gehen jetzt wohl besser mal nach Hause, oder?" Das Kind hatte den großen
Pierre Bourdieu wohl schon gelesen und wußte Bescheid über das bildungstheoretische Paradoxon des "Einverständnisses im Unverständnis". Ohne Widerworte folgte sie mit ihrer nassen Hose. Ein anderes Mädchen kletterte behende auf die nasse Schaukel.
Dann die Rückfahrt mit dem Fahrrad. Ich muss sagen, dass ich zwar nach wie vor die meisten Strecken in der Stadt mit dem Rad zurück lege aber Radfahrer zunehmend als asozial empfinde. Das war schon heute drüh auf dem Hinweg extrem: Die lahmsten Radler fahren bei rot mitten auf die Kreuzung, trauen sich dann doch nicht weiter und blockieren alles, selbst als es längst wieder grün ist. Nicht, dass ich das Überfahren einer roten Ampel höher ansiedeln würde als ein Verstoß gegen die zehn Gebote. Aber wenn Fußgänger grün haben - zum Beispiel vor dem Kino International - dann sollte ich ihnen als Radfahrer eine Chance geben.
Auf dem Rückweg in den Friedrichshain fuhr ab der Oberbaumbrücke kurzzeitig ein Mittvierziger mit Wampe vor mir, der mit einer unglaublichen Aggressivität alles aus dem Weg boxte, was ihm in die Quere kam. Einem verplanten Jugendlichen, der mit seinem Mobiltelefon rumspielte und auf dem Radweg mäanderte, verpasste er im Vorbeifahren kurzerhand einen Fausthieb, andere störende Zeitgenossen hatten Glück und wurden nur beschimpft. Für ihn selbst galten hingegen keine Regeln.
Auf der nach Süden führenden Fahrspur der Oberbaumbrücke hatte es unterdessen einen Skandal gegeben. Mehrere Polizeifahrzeuge, PKW und zahlreiche Radfahrer standen dort. Entweder es war jemand von der Brücke gesprungen oder es hatte einen Unfall oder eine spontane Demonstration gegeben.
Überhaupt ist die Oberbaumbrücke doch nicht nur ein schönes Bauwerk sondern auch ein prima Kampfplatz. Ich freue mich schon auf die nächste Schlacht gegen Kreuzberg!
ausrangiert - einrangiert
Wenn ich an den ewigen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt glauben würde, wäre ich heute auf dem Weg zur Arbeit wahrscheinlich zu der Erkenntnis gelangt, dass die alten Leuchten an der Karl-Marx-Allee als amerikanische Botschaft am Pariser Platz wieder geboren worden seien.
Erstere wurden heute weiter abgebaut, zersägt und abgelegt - Letztere ward gerade eröffnet. Zum ersten Mal flatterte die US-Fahne über dem schartenähnlichen Haupteingang. Den Kutschpferden hatte man Scheuklappen vor die Augen gebunden.
Überschlagen hat sich auch die Architekturkritik nicht gerade. Als "
Triumph der Banalität" bezeichnet der Tagesspiegel den Neubau am Pariser Platz.
Hardcore Marketing?
Die Empörung ist groß allerorten: Die Fassade von Westberlins Luxus-Kaufhaus, dem KaDeWe, wurde zugesprüht. In den Kommentaren zu
einschlägigen Online-Meldungen überschlagen sich empörte Bürger/innen mit Forderungen: "Härter als bisher bestrafen", "gesamtes Eigentum [der Täter] von der Unterhose bis zum Wohnzimmersessel zur fairen Bestrafung rosa einfärben". Einer fordert, man solle die Täter die "Schmierereien mit einer Handbürste und kaltem Wasser wieder entfernen lassen." Letzteres gemahnt schön an die Zeiten, als Juden von SS-Männern gezwungen wurden, die Gehwege mit Zahnbürsten zu säubern.
Dann ergibt sich plötzlich eine ganz neue Wendung: Im Fotolog behauptet jemand unter dem Pseudonym
chimp243, die Aktion sei eigentlich nur ein etwas aus dem Ruder gelaufener
Marketing-Gag. Die grüne Farbe solle auf das 75-jährige Markenjubiläum von Lacoste und die in diesem Zusammenhang geplante Schau im Lichthof des KaDeWe hinweisen.
Ach Leute. Glücklicher Westen! So viel Aufregung wegen etwas Wasserfarbe. Und am Ende war es nur eine Werbeaktion. Bei uns im Friedrichshain läuft das noch anders: Da sind die Läden ganz regulär
innen mit Farbe besprüht. Und zwar vom Personal! Wer zusätzlich noch etwas Protest von außen hinzufügen will, nimmt eine Zwille und schießt ein Loch in die Scheibe. So wurde es jedenfalls kürzlich bei Clara Fall gehandhabt, einem Modeladen, der Ende letzten Jahres in der Proskauer Straße 38 eröffnet hat. Um zu verdeutlichen, dass die Aktion kein Spaß war, wurde in der Nacht zum 2. Mai auf der Hofseite ein Papiercontainer angezündet, der genau vor dem Fenster des Ladens stand.
Ob auch dort der Staatsschutz ermittelt ist mir nicht bekannt. Es wäre aber ein interessanter (und keineswegs "clara") Fall für die Profiler. Immerhin sind im Schaufenster des Ladens unter anderem die Portraits von Jesus, Gaddhafi und Che Guevara zu sehen. Zu klären wären folgende Fragen:
1) Welche dieser drei Persönlichkeiten hat der Welt am meisten Unheil gebracht?
2) Welche der folgenden Taten verdient die größte Bewunderung:
- Übers Wasser laufen?
- Flugzeuge vom Himmel holen?
- Als A-Promi ins Dschungel-Camp gehen?
3) Gibt es eine Verbindung zu Tibet?
Und dann wäre vielleicht noch zu klären, ob nicht die ebenfalls im Schaufenster abgebildete Friedenstaube, aus deren Bauch Bomben fallen, etwas mit dem Anschlag zu tun hat!
O-Zwei-Welt
Es naht die Zeit der langen Tage, die man im Friedrichshain - je nachdem ob man seine Ruhe haben will oder auf der Suche ist - entweder auf der Modersohn- oder der Warschauer Brücke ausklingen lässt. Allerdings hat die Warschauer Brücke etwas an Qualität verloren, seit der freie Blick gen Sonnenuntergang durch die vormals Anschutz-Arena genannte "O2-Arena" verstellt wird.
Schon an dem Namen scheiden sich die Geister: Mit einer handelsüblichen Tastatur ist er ohne Verrenkungen elektronisch kaum darstellbar - und außerdem politisch schwer inkorrekt: Da reden alle von der "Einen Welt" - und dann wird plötzlich so eine Zweite Welt in Form eines Betonklotzes voll in die schönste Stadtaussicht gewürfelt.
Doch bevor jetzt jemand vor lauter Wut mit dem Benzinkanister los rennt und das falsche Gebäude anzündet: Die O-Zwei-Welt ist das blaue Ding mit der mittlerweile fast fertig montierten Lichtkrempe. Das gelbe Haus mit dem komischen Dach war die Philharmonie.
Verplante Nachmieter
Nun ist sie also neu vermietet, die alte Proskauer Straßenwohnung. Und zwar an junge Menschen, die sich selbst als "verplant" bezeichnen. Das war wohl nicht anders zu erwarten, ist auch nicht schlimm. Während wir nun schon seit einiger Zeit im Arbeiterpalast residieren, haben die Nachmieter jetzt ihre Einweihungsparty gemacht: "Laut und dreckig" wars, so ein Mitbewohner - also wohl eine rundum gelungene Sache.
Hans´ Waschmaschine macht es übrigens immer noch nicht. Davon konnte ich mich heute überzeugen. Insofern bleiben doch auch einige Dinge wie sie sind, im Prokauer Straßenhaus.
Hinten
Auch hinten ist natürlich einiges zu tun. Der Lagerdeckel des Käfer-typischen Ausgleichsfederstabes ist arg verrostet, die Heizungsschläuche müssen abgeschraubt und Elektrokabel gelöst werden, wenn ich das Häuschen abnehmen will. Das Bodenblech unterhalb der Wagenheberaufnahmen ist durchlöchert beziehungsweise auf einer Seite früher einmal geschweißt worden.
Außerdem müssen die Heckspitzen saniert und die verbeulte Heckschürze ausgetauscht werden.
Ein Loch ist im Käfer
Gestern war ich in der Garage und wußte vor lauter Roststellen gar nicht, wo ich mit der Sanierung des Käfers anfangen sollte.
Einer der Vorbesitzer muss wohl einmal einen Eisberg gerammt haben. Jedenfalls fand ich unter einem aufgeschweißten Blech am linken vorderen Radkasten ein riesiges Loch...
Wir sind Helden
Heute war der Dalai Lama in Berlin. Und anders als unsere feinen Politiker haben sich die Berliner nicht verkrochen sondern sind heldenhaft zum Brandenburger Tor geströmt. Viele jedenfalls.
Ich für meinen Teil muss zugeben, dass ich wegen der vielen Arbeit etwas zu spät gekommen bin, so wie Heiner Geißler, dessen Flieger Verspätung hatte. Immerhin hat er seine Rede dann frei gehalten. Julia Holofernes von "Wir sind Helden" hätte hingegen gern etwas zum Festhalten gehabt: Sie wollte den Ton-Steine-Scherben-Hit "Halt Dich an Deiner Liebe fest" singen, verpasste aber zwei Mal den Einsatz. Das alles kam trotzdem enorm sympathisch rüber - und am Schluss sangen die Tibeter sogar noch ihre Nationalhymne. Ganz hübsch sind ihre Fahnen ja auch. Und garantiert keine Billig-Importe aus China!
Immer feste druff
"Immer feste druff" ist ja eine Empfehlung, die ursprünglich vom deutschen Kronprinz Wilhelm von Hohenzollern stammt - und die sich im Zusammenhang mit der
Zabern-Affäre auf den Einsatz des Militärs im Inneren bezog (insofern hat Schäuble das Thema nicht einmal erfunden sondern nur aus der wilhelminischen Mottenkiste geholt).
Aber auch im Zivilleben hilft dieser Grundsatz heute noch mitunter weiter: Das ausgebaute Käfer-Gaspedal sitzt bombenfest auf einer eingepressten Achse im gußeisernen Pedalbock. Diese Achse (im oberen Bilddrittel) muss entfernt werden, wenn ich den Bock sauber machen und neu lackieren möchte.
Das Problem scheinen andere Schrauber auch schon gehabt zu haben. Im Archiv des
Bugnet-Forums finde ich den Hinweis, wie es zu lösen ist: Mit dem Hammer - immer feste druff!
Turicar
Endlich einmal ein Reiseunternehmen, das außen auf das Produkt drauf schreibt, was innen drin ist: In diesem spanischen Bus, der auf der nächtlichen Straße des 17. Juni abgestellt ist, sitzen also normalerweise Touris.
Peinlicher Smart
Es ist ja schön, dass immer mehr Touris nach Berlin kommen. Auf der Fahrt zur Arbeit kann ich das jeden Tag erleben: Wie sie vor dem Brandenburger Tor rumstehen oder selbst bei Regen die endlose Straße des 17. Juni entlang latschen.
Mitunter sind aber auch peinliche Gestalten unter den Berlin-Besuchern. Seit zwei Tagen steht bei uns hinter dem Haus ein Smart-Cabrio mit dem Nummernschild: SE-X 6066. Meine Herren: Wer hat denn sowas nötig?
Der Besitzer, ein Gast des Hotels nebenan, ist jünger als das Auto vermuten läßt, vermutlich Mitte 30, body-gestählt und solariumsgebräunt. Also ein totaler Langweiler. So verhält er sich auch. Er parkt das Auto dreimal am Tag um, verschätzt sich dabei permanent bei Maßen und Lenkradius und schraubt abends die Antenne ab.
Und morgens wird natürlich kontrolliert, ob noch alles dran ist.
Seine Braut steht derweil daneben und sieht mächtig stolz aus.
Komm trotzdem gut nach Hause, Sunnyboy!
Großbrand in Kreuzberg
Als ich heute an der Eastside-Gallery entlang fahre, werde ich Zeuge eines gigantischen Feuers. Die Chaoten drüben in Kreuzberg haben ein Papierlager angezündet, und die Feuerwehr hat alle Hände voll zu tun.
Käferplan 2.0 ist altes Eisen
gestern war ich wieder in der Garage beim Käfer. Und auch, wenn es angesichts des vielen Staubs und Taubendrecks auf dem Käfer nicht so aussieht: es geht voran. Der Käferplan 2.0 wird gerade durch die Version 2.1 ersetzt. Hilfreiche Links sind dabei:
Foren und Webseiten:www.bugnet.deOriginal VW-Reparaturleitfaden Typ 1 1975-1985Motor-Talk - Forum für technische Probleme (Registrierung erforderlich)www.kaefer63.deHändler / Teile:Berlin: Peter Ebeling34355 Staufenberg: VolkswarenhausViersen: Hoffmann SpeedsterWuppertal: VW-Teile VertriebWolfsburg: VW Classic Parts Center
Mit Anna und dem letzten Einhorn auf dem Karneval der Kulturen
Birgit, Katrin, Anna und ich sind heute auf dem
Karneval der Kulturen in Kreuzberg. Anna bestimmt das Programm: Nach kurzer Betrachtung des Umzuges geht es zu einer großen Hüpfburg, besser gesagt: Hüpfrutsche. Hier lässt sich gut beobachten, wie schon sehr junge Menschen in ihrem Verhalten festgelegt sind und auf wechselnde Umwelteinflüsse daher unflexibel reagieren: Da das Ding mit den großen luftgefüllten Gummiwülsten nun einmal aussieht wie eine Hüpfburg, versuchen die Kinder auch zu Hüpfen. Die Form ist aber eindeutig die einer Rutsche - denn es geht auf der schiefen Ebene einige veritable Meter bergab. So purzeln sie hinab wie die Gummibälle, finden aber bald durchaus Spaß daran.
Der zweite wichtige Programmpunkt ist die Suche nach dem Händler, der große Gaslufballons in Formen verschiedener Tiere verkauft. Gelegentlich begegnen uns andere Kinder mit derartigen Ballons. Also bahnen wir uns auf der Suche nach der Quelle einen Weg durchs Gewühl. Anna will unbedingt ein Einhorn. Sie ist großer Einhorn-Fan und besteht auch darauf, dass sie im Zoo schon eins gesehen habe.
Endlich gibt es irgendwo für sieben Euro das letzte Einhorn aus einer Traube bunter Ballons. Anschließend landen wir in einer Kneipe, in der es schlussendlich Bier für Alle gibt.
Gas weg nehmen
Heute war ich in der Garage. Mittlerweile ist der Käferplan 2.0 durch die Version 2.1 ersetzt worden. Statt das durchlöcherte Bodenblech noch einmal zu flicken ("zu fritzeln" darf man nach Amstetten wohl nicht mehr sagen?) will ich es nun komplett austauschen. Ein Besuch beim Teile-Händler meiner Wahl (Peter Ebeling in der Wilhelminenhofstraße in Köpenick) führt zu mehr Klarheit: Es gibt wunderbare Bleche, die ich mit meinem Schutzgasschweißgerät auch gut einbauen könnte. Nur muss dafür die Karosserie vom Fahrgestell genommen werden - eine aufwendige Prozedur, bei der wahrscheinlich nur weitere Rostlöcher zum Vorschein kommen.
Egal, welche Lösung mir später noch einfällt: Heute bereite ich die Dinge vor, die in jedem Fall getan werden müssen: Zum Beispiel Pedale abbauen. Mir scheint, als ob sich dieser symbolhafte Arbeitsschritt heute besonders geziemt. Wo doch allerorten gefeiert und gedacht wird - 60 Jahre Israel, 63 Jahre Kriegsende, höchster Benzinpreis seit der Bronzezeit - passt es doch, einfach mal etwas Gas weg zu nehmen, zu entschleunigen.
Blöd nur, dass beim Käfer die Pedale alle auf einem Block sitzen, das heißt wenn man das Gaspedal ausbaut, fehlt die Bremse auch...
Abgesehen von diesem kleinen Problem, mit dem sich die Philosophen herumschlagen mögen, ist die Sache relativ einfach:
1) Flügelmutter am Ausrückhebel der Kupplung lösen. Dieser befindet sich unter dem Fahrzeug an der Kupplung. Deshalb muss der Käfer hinten links aufgebock und das Rad gelöst werden. Dann kommt man relativ gut an die Flügelmutter heran, die auf dem Seilende des Kupplungszuges sitzt.
2) Gaszug aushängen. Das ist eine Kleinigkeit vorne am Pedal, die schnell erledigt ist. Mein Vordersitz ist ohnehin ausgebaut (wie man mühelos einem der letzten Posts entnehmen kann).
3) Die Rückzugfeder der Bremse aushängen - was sich als Primelei herausstellte. So eine Spiralfeder lässt sich einfach schlecht greifen. Bin gespannt, wie sie sich wieder einbauen lässt.
4) Das Bremsdingens aushängen. Hier fehlt mir gerade ein Fachwort. Aber die Sache ist so selbsterklärend und schnell erledigt, dass es nicht lohnt lange darüber nachzudenken.
5) Dann können die zwei Schrauben gelöst werden, mit denen der Pedalblock mongtiert ist. Beim Herausnehmen des Blocks sollte darauf geachtet werden, dass der Kupplungszug sich nicht aushängt und im Mitteltunnel verschwindet. Er sollte etws herausgezogen und dann ausgehakt werden. Am besten sichert man ihn, indem man ihn mit etwas Draht mit dem Bremsdingens zusammen bindet.
Neulich las ich in der Zeitung, dass die Videoüberwachung in Großbritannien - wo auf 13 Einwohner/innen eine Kamera kommt - praktisch keine Verbesserung der Sicherheitslage gebracht hat.
Der zuständige Scotland Yard Beamte nannte die Ergebnisse gar "ein völliges Fiasko".
Das kann ich in Bezug auf meine Nachbarschaft eigentlich nicht bestätigen.
Mit etwas gutem Willen findet man bei Youtube doch eigentlich alles, oder?
Indonesischer Peugeot-Schrauber
Die Ludolfs mögen die Schrottkönige des Westerwalds sein - und darüberhinaus die einzige Autoverwertung führen, die mit dem Segen des Finanzamts statt einer ordentlichen Inventur eine Schätzung der vorhandenen Autoteile vornehmen darf (berichtete vor einiger Zeit die "Süddeutsche Zeitung").
Aber wenn man mit einem Peugeot in Indonesien liegen bleibt, weil ein Teil aufgibt, sind die Ludolfs ziemlich weit weg. Deshalb gibt es Tentang Saya. In seinem Blog "
PEUGEOT PARTS GARAGE SALE INDONESIA" preist er alle seine Teile zum Verkauf an, sehr schön!
Käfersitze waschen
Wunder der Strömungslehre: Der Dreck aus dem Sitz bildet interessante Muster in der WanneEine typische Sonntagsbeschäftigung ist natürlich das Autowaschen. Ich gebe zu, dass ich in dieser Hinsicht etwas nachlässig bin. Normalerweise reicht es mir, wenn ich einmal in der Woche meine Haare wasche.
Heute habe ich eine Ausnahme gemacht - und zwar gründlich: Die meisten Deutschen beschränken sich darauf, ihr Auto von außen zu waschen und vielleicht einmal mit dem Staubsauger durch den Innenraum zu wedeln. Ich habe stattdessen den Sitz meines Oldtimers ausgebaut, auseinandergenommen und in der Badewanne gewaschen (in die Waschmaschine passt der Bezug nicht, da er sich nicht von der Schaumstoffschale trennen lässt ohne eine Naht zu öffnen).
Das Ergebnis war erstaunlich: Der Bezug glänzt wieder und die Wanne war hinterher deutlich dreckiger als nach dem Haarewaschen!
Nachtrag zum Kellerpost
Zum heutigen Jahrstag des Verschwindens der kleinen Madeleine McCann ("Maddie") gibt es zwar immer noch keine Spur zu dem Mädchen. Immerhin konnte aber geklärt werden, wie der Österreichische Bundesstaat Niederösterreich vermutlich zu seinem Namen kam: Weil ein Teil der Bevölkerung dort in Kellern wohnt.
Ob das bei der Suche nach Maddie hilft?