Suche in diesem Blog:
Google Custom Seearch

Montag, April 24, 2006

Wie ich mal Fichte erschruk

Langsam ziehen alle aus aus der Proskauer 34. Der größte Umzug der letzten Zeit war der von Imke und Christian. Es war ein wenig hektisch und vor allem war es sehr viel Zeugs.
Zwei Tage hauptamtlicher Umzug! Daneben transportierten die beiden noch so manchen Kram in kleinen Fuhren in die neue Wohnung. Die liegt nicht weit weg, deshalb ging es auf diese Weise auch. Beim Edeka wurde vier Wochen vor dem Ereignis damit begonnen, Bananenkisten zu sammeln, die Imke dann irgendwann abholte. Kurz: Der halbe Nordkiez war in irgendeiner Weise betroffen, als mittelbarer oder unmittelbarer Umzugshelfer. Nur Fichte hatte es mal wieder auf irgendeine Art geschafft, davon überhaupt nichts mitzubekommen.
Am Sonnabend, dem letzten Umzugstag, begegnete er mir im Hof. Ich schleppte irgendwelche Sachen nach draußen. "Was? Ziehst Du aus?", begrüßte er mich. Ich guckte möglichst ernsthaft und meinte: "Ja, na wir müssen doch alle jetzt raus, habt Ihr das Schreiben der Verwaltung nicht auch bekommen?"

Sonntag, April 23, 2006

Einige Leute meinen, die Proskauer 34 sei etwas heruntergekommen. Andere wiederum teilen diese Meinung nicht. Sie sagen: Die Proskauer 34 ist sehr heruntergekommen.
Zu der zweiten Kategorie gehört nun auch ein Nachbar im dritten Stock des Nebenhauses. Er hat sein Vorurteil gestern bestätigt bekommen.
Aus irgendeinem Anlass bekam er Streit mit Leuten, die bei Fichte zu Besuch waren. Wahrscheinlich waren die zu laut. Es ist immer schrecklich laut, wenn Fichte Besuch hat - und besonders, wenn dann gemeinsam getrunken wird. Gestern wurde getrunken. Plötzlich gab es einen Riesenlärm im Hof. Der Nachbar von nebenan brüllte irgendwas runter. Micha, ein Freund von Fichte, brüllte zurück. Da sich der Konflikt auf diese Art nicht lösen lies, griff Micha zu einem probaten Mittel. Matze, ein ehemaliger Mieter der Proskauer34, versuchte noch zu beschwichtigen, konnte aber nicht verhindern, dass sich Micha am Glascontainer vergriff. Sodann schleuderte er mehrere leere Flaschen in Richtung des Nachbarn. Dieser duckte sich zwar hinter der Scheibe, doch brachte ihm das nicht viel ein. So betrunken der Micha war, so zielsicher war er trotzdem. Am Ende klaffte ein riesiges Loch in der Fensterscheibe im dritten Stock. Als die Polizei kam, war Micha verschwunden. Nur Matze wurde noch festgehalten.
Fichte hatte von alldem gar nichts mitbekommen, denn nach eigenen Angaben pennte er zu dem Zeitpunkt schon. Die Aussage klingt glaubhaft, denn zum Beweis konnte er eine leere Flasche Jägermeister vorweisen.
Das eigentlich für später noch geplante Angrillen fiel aus.