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Dienstag, Mai 19, 2015

Abenddämmerung


Mittwoch, Mai 13, 2015

Wiese Weite Wohnen


Montag, Mai 11, 2015

Wiese Weite Wohnen



Mittwoch, Mai 06, 2015

Brache Kleingeist Leben

Ach, ich freue mich: Seit ich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen einfach nur den Ausblick aus meinem Fenster poste und den "Werbesprech der Investoren" - so Baustdtrat Panhoff am 28. Februar bei einer Begehung der Gegend - als Überschrift ("Wiese Weite Wohnen") dazu veröffentliche,  gibt es jede Menge Kommentare zum Blog - und jede Menge Zugriffe. Ein billiger Spaß für mich.
Sebastian schreibt zum Beispiel:
"Ich habe dort auch vor 2 1/2 Jahren gewohnt, wo es gerade los ging mit dem Bau. Damals war der Blick auf die Ferne schön. Daher war ich froh auch zufällig zur rechten Zeit umgezogen zu sein."
Mehr als der verstellte Ausblick stört mich allerdings eine gewisse Enge im Denken, die eingezogen zu sein scheint. Gegen Wohnungsbau habe ich eigentlich überhaupt nichts. Schön, dass die Stadt sich beständig entwickelt. Auch finde ich nicht, dass hier "Luxuswohnungen" entstehen. Wer sich die vollverglasten Käfige anschaut und sich mental in den zweiten oder dritten Stock einer Wohnung mit Blick nach Norden oder Osten versetzt, die wenige Meter vom Nachbarhaus entfernt liegt, wird sich kaum in einer Luxusumgebung wähnen. Der alte Hobrechtplan lässt grüßen, in dem der Wendekreis eines Feuerwehrwagens die Größe der Höfe definierte.
Die Baumasse ist schlicht erschlagend. Verkehrs- und Infrastrukturanforderungen überfordern das Gebiet. Nicht einmal eine den allgemeinen Standards entsprechende Wasserleitung gibt es für die Häuser. Ein Provisorium wurde teils oberirdisch verlegt, anfällig gegen Kollisionen mit LKW und notdürftig isoliert gegen die hierzulande bis zum endgültigen Finale des Klimawandels eventuell doch noch zu erwartenden Frostwinter. Die Bebauung ist eine vertane Chance für das Gelände.
Diese Kritik muss auch Bewohner/innen eines "Kleineleutekiezes" erlaubt sein, ohne mit Chaoten und Gewalttätern gleichgesetzt zu werden.
Um es klar zu sagen: Es gibt keinen Grund, die neuen Nachbarn/innen anzufeinden. Oder sie gar physisch anzugreifen oder mit Stahlkugeln zu beschießen. Diese zunehmende - und in letzter Zeit sich auch immer direkter gegen Menschen wendende - Gewalt habe ich das erste Mal in einem Post vom 22.06.2007 - und seitdem immer wieder - deutlich kommentiert:
"[...] So zündet sich im Friedrichshain also jeder das an, was ihm - oder dem Nachbarn - das Liebste ist: Grill, Auto oder Haus. [...]"
Seither wurden mehrere Autos von Nachbarn/innen vor unserem Haus angezündet. Einer Nachbarin wurde im lezten Jahr ein großer Stein in die Windschutzscheibe geschmissen. Ich habe diese Dinge, sofern ich sie direkt mitbekommen habe, häufig in diesem Blog dokumentiert. Eine Haltung ist daraus deutlich geworden. Ich muss mich aber gerade aus diesem Grund auch von nichts distanzieren, mit dem ich nichts zu tun habe. Dies ist ein persönlicher Blog - kein Parteiprogramm. Wer eine andere Meinung hat oder es hier nicht aushält, ist mit einem Klick beim näcshten Blog. Kein Problem für mich.
"Thorstein" schreibt in seinem Kommentar:
"Bisher dachte ich immer Links steht für Alternativ / Vielfalt / Intellekt ... etc.
Aber das ist nur noch blinde, stupide Gewalt gegen Andere die nicht in die eigene Ideologie passen. Wollen sie die Linken hier tatsächlich auf das gleiche Niveau wie Rechtsradikale herablassen? Oder hat man sich einfach nur schon das Hirn rausgesoffen und ist zu keiner verbalen Auseinandersetzung mehr fähig? Sehr traurig kann ich nur sagen.
PS: Falls ein Kleinhirn auf die Idee kommt ich hätte etwas mit Thor Steiner Hut den muss ich leider enttäuschen."
Den ersten Teil des Kommentars könnte ich verstehen, wenn er unter meinem Video vom 14.04.2010 stehen würde, auf dem zu sehen ist, wie ein Auto in der Liebigstraße abbrennt. Wer das erlebt hat, kann den Schrecken nachvollziehen, den Anwohner/innen erleben, wenn beißender Rauch durch die Fenster dringt, wenn Airbags und ein Tank explodieren.
Aber warum steht dieser Kommentar unter einem Post mit einem harmlosen Bild von der Bautelle, das einfach nur mit dem Werbespruch des Projektes ("Wiese Weite Wohnen") überschrieben ist? Warum pöbelt "Thorstein" herum und bezeichnet andere als "Kleinhirn"?

Ich habe in meinem Post vom 13.04.2015 ("Schrecken in der Nacht") aus eigener Anschauung beschrieben, wie ich den Angriff mit den Stahlkugeln auf die Nachbarn erlebt habe (Damals wusste ich noch nicht, dass es Stahlkugeln waren und dass Scheiben zu Bruch gingen). Hier noch einmal der Text:
"Nachts gegen dreiviertel Vier wache ich auf: Bam Bam Bam Bam Bam - es hört sich an wie eine Maschinengewehrsalve. Nicht ganz so laut und etwas schepperig - wie von einer Spielzeugwaffe. Aber ansonsten recht einschüchternd. Ich drehe mich um, denn am Wochenende ist es manchmal laut draußen. Kurze Zeit drauf erschallt eine zweite Salve. Dann höre ich eine Frauenstimme und stehe nun doch auf. Es könnte ja ein Mensch in Not sein - so wie vor einigen Wochen, als im Durchgang zur Proskauer Straße eine junge Frau überfallen wurde.
Gegenüber bei den neuen Nachbarn im "Wiese-Weite-Wohnen"-Komplex gehen die Lichter an. Eine Frau steht auf dem Balkon und ruft: "Kaspar". Ein Mann steht drinnen im voll verglasten Raum und geht telefonierend auf und ab. Unten im Erdgeschoss steht kauernd eine Gestalt. Der Wachmann mit dem Hund kommt und läuft die Straße auf und ab.
Ich kann die Ursache für die Aufregung nicht erkennen und will mich gerade wieder hinlegen. Da höre ich die Frau vom Balkon gegenüber mit vor Angst nahezu zitternder Stimme in die stürmische Nacht hinein rufen: `Wir kriegen Euch! Fiese Sache, das.´"
Warum wirft mir "J" in seinem Kommentar vor, ich würde mich "nackt an der Angst" (er meinte wohl: an der nackten Angst?) der Nachbarn weiden? Wo findet er einen Hinweis für seine kühne Behauptung in meinem Text?
Warum beschimpft mich dieser "J" als "Blockwart" oder als "bigott"? Weil ich meine Partnerin und meine Freunde in den USA besuche? Wie kommt "J" auf die absurde Behauptung, ich unterstütze damit "ein Land, dass das automatisierte Töten mit Dronen erfunden hat"? Weil ich dort Freunde besuche, unterstütze ich Drohneneinsätze? Das ist nicht nur grammatikalisch falsch (Drohne wird natürlich mit "h" gechrieben). Das ist auch die Sprache des Kalten Krieges. Das ist die Sprache von Walter Ulbricht, der - bezogen auf die "Beat-Musik" - einmal sagte:
„Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nu kopieren müssen?"
Und der anschließend die Mauer bauen ließ, damit ja niemand mehr reisen durfte. Warum wirft mir "J", der ein großer Öko-Ideologe zu sein scheint, Umweltfrevel vor? Weiß er eigentlich wieviel Liter Flugbenzin ein modernes Verkehrsflugzeug pro Sitzplatz auf 100 Kilometern verbraucht?  Es sind nicht mehr als 3,5 Liter. Auf den gut 12000 Kilometern nach Boston und zurück habe ich also deutlich weniger CO² verursacht als ein durchschnittlicher Kleinwagen im Jahresschnitt. Da ich das ganze Jahr ansonsten vorwiegend Fahrrad fahre oder öffentliche Verkehrsmittel nutze, läuft der Vorwurf ins Leere.
Genau wie der Vorwurf, ich würde die "Alpen zu Schrott" fahren, weil ich beispielsweise im Riesengebirge oder im Erzgebirge Langlauf betreibe. Oder ich würde Wellen kaputt machen, wenn ich darüber surfe. Was für absurde Behauptungen! Wer fällt da eigentlich über wen Werturteile - ein anderer Lieblingsvorwurf von "J"?

Als die Baustelle gegenüber begann, dachte ich, es wäre einfach nur eine nette Idee, jeden Tag ein Foto zu machen und das zu posten. Später kam ich darauf, als Überschrift den Werbespuch "Wiese Weite Wohnen" zu verwenden. Am Ende habe ich zwar nicht jeden Tag ein Foto geschafft. Aber die Kommentare, die mir das trotzdem eingebracht hat, waren es wert.