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Montag, September 29, 2008

Birgitliches Lager

Bayern-Wahl. Irgend ein CSU-ler spricht die ganze Zeit vom "bürgerlichen Lager" und tut so, als ob die Mehrheit, die diesmal nicht CSU gewählt hat, keine Bürger wären.
Ach, die große Politik ist so anstrengend und eigentlich gar kein Thema für mein harmloses Weblog. Aber ganz kann ich mich dem Gequatsche all der Wahlsieger nun doch nicht entziehen. Meine Frau Birgit hat es da leichter. Sie hat sich nach "Anne Will" einfach in ihr Birgitliches Lager zurück gezogen und konnte dort offenbar gut schlafen.

Wie die allenthalben geforderte politische Erneuerung ganz praktisch aussehen könnte, zu einem ansehnlichen Ergebnis führt und innerhalb einer vertretbaren Zeitspanne realisierbar ist, zeigt: http://eigen.tumblr.com/

Sonntag, September 28, 2008

Schöner Tag mit Haile

Die Spitze des Marathon-Feldes am Strausberger Platz
Berlin-Marathon mit Haile Gebrselassie (auf dem Bild im gelben Trikot) und 40.000 anderen Läufer/innen, darunter Mario, Uwe, Siggi und Wolfgang. Haile war eindeutig der schnellste von ihnen. Er war sogar schneller als er selbst vom letzten Jahr - Weltrekord!
Allerdings bezweifle ich, dass ein anderer Läufer noch früher aufgestanden ist als Siggi, der zusammen mit Uwe und Wolfgang bei uns gerade zu Gast ist. Um fünf Uhr dreißig klingelte sein Wecker - Weltrekord!

Freitag, September 26, 2008

Schöner Herbsttag in Berlin

Donnerstag, September 25, 2008

Demo der Krankenhaus-Lobby

Demos sind in Berlin nun ja an sich nichts Besonderes: Angefangen von den Kleindemos der Hausprojekte aus der Rigaer Straße, über Spaßdemos wie Fuckparade oder Oberbaumbrückenschlacht bis hin zu den Demos der großen sozialen Bewegungen; zum Beispiel gegen Hartz IV, Bildungklau, Irak-Krieg oder gegen den ganzen Rest.
Je nachdem, gegen was es geht und welche Organisation die Sache unterstützt, sind die Demos unterschiedlich ausgestattet.
Schwerreiche Lobbygruppen rücken meist mit wenigen Menschen und viel Gerät an. Unrühmlichstes Beispiel dafür war vor etwa drei Jahren die Großdemo der Häuslebauer-Lobby gegen den Wegfall der Eigenheim-Zulage; sie bestand im Wesentlichen aus wenigen hundert Menschen, von denen jeder mit dem eigenen großen LKW, beladen mit Baumaschinen angereist war.
Weniger finanzkräftige Organisationen wie Friedensgruppen, Umweltaktivisten oder Arbeitsloseninitiativen verfügen meist nicht einmal über vernünftige Lautsprecheranlagen.
Was sich heute in der Innenstadt tut, ist jedoch ohne Beispiel: Die "Klinikbeschäftigten" demonstrieren gegen eine angeblich drohende Finanzlücke, so heißt es. Der Aufwand für diese Demo ist gigantisch. Riesige Flächen sind für hunderte von Reisebussen gesperrt. Auf meinem Weg zur Arbeit sah ich auf der früheren Aufmarschstrecke der Maiparade zwischen Strausberger Platz und Alex sowie auf der gesamten Länge der Straße des 17. Juni zwischen Brandenburger Tor und Technischer Universität nur Busse. Auf der eigentlichen Demostrecke Unterden Linden hatte man eigens gefertigte Fähnchen mit dem Motto der Demo an die Straßenlaternen gehängt. Eine Million Euro soll die Anreise gekostet haben, berichtet die Tagesschau. Vor dem Brandenburger Tor ist eine riesige Bühne aufgebaut, von der Rockmusik schallte. Sie war voll auf die Zielgruppe abgestellt; vorwiegend Auszubildende und junge Verdi-Aktivisten. Doch obwohl die Medien meist von "Klinikbeschäftigten" sprechen, besteht das Organisationsbündnis keineswegs nur aus Gewerkschaften. Nein, Ärzteverbände, Krankenhäuser und kommunale Arbeitgeber stecken ebenfalls dahinter. Schnell wird klar, woher das Geld für die Mega-Veranstaltung kommt. Die Jugendlichen mit den Verdi-Fahnen sind Staffage. Sie sind an diesem schönen Herbstwochenende natürlich gern nach Berlin gekommen. Wahrscheinlich bleiben die meisten noch bis Sonntag in der Stadt, machen die Klubs unsicher und fliegen anschließend mit einer Billig-Airline zurück. Außerdem ist ja noch Marathon, ein weiterer Grund für einen Kurztrip. Das sei den Leuten ja durchaus gegönnt - nur sonderlich politisch ist es eben nicht! Ich wette, die meisten der Busse fahren am Nachmittag halbleer wieder zurück.

Mittwoch, September 24, 2008

Die Brotschneidemaschine verhält sich zum Brot wie das Internet zur Privatheit


Der beste Beweis, dass der Kommunismus in der DDR noch nicht vollständig realisiert war, steht seit gestern bei uns in der Küche: Eine alte Brotschneidemaschine aus Ost-Zeiten.
"Kommunismus - das ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung", hieß es einst. Und genau mit der Elektrifizierung hapert es noch bei dieser Maschine, die ich vor einigen Jahren vor dem Schrott gerettet und nun endlich restauriert habe.
Ich empfinde es ja als Vorzug, dass kein hässlicher Elektromotor mit umständlichem Kabel an dem Ding ist. Kulturkritiker mögen die Erfindung der Brotschneidemaschine an sich schon als Zeichen des Niedergangs der Menschheit tadeln: Otto Ulrich beispielsweise, den ich als Student etwa zu der Zeit, als ich die Maschine fand, auf zahlreichen Seminaren erlebt habe und den ich erst vor einigen Monaten wieder einmal traf, beharrt darauf, dass die wunderbare Eleganz, mit der die geübte menschliche Hand Brot mit einem Messer sauber in schmale Scheiben zu schneiden vermag, von keiner Maschine übertroffen werden kann - sei es, weil die Maschine mehr Platz beansprucht, unsauberer arbeitet, mehr Lärm macht oder komplizierter zu reinigen ist als ein Messer.
Im übrigen - das pflegt Otto Ulrich bei solchen Diskussionen stets hinzuzufügen - haben moderne Wissenschaft und Technik im Wesentlichen drei Folgen gezeitigt: Die Qualität von Produkten verringert, die Leistungen im Bereich der Künste und der Kultur verflacht und die Folgen des Krieges verschärft.
Leider finden sich aufgrund dieser Haltung nicht allzu viele seiner an sich äußerst lesenswerten Texte im Internet. Nur einer war auffindbar, der mit dem denkwürdigen Satz beginnt: "Das Internet verhält sich zur Privatheit der Bürger wie einst das Gewehr zum Büffel."
Ich hingegen denke, dass so eine handbetriebene Brotschneidemaschine einen gerade noch hinnehmbaren Kompromiss darstellt. Insbesondere, wenn man nun schon in einem Arbeiterpalast mit "Müllschlucker" und Zentralheizung wohnt.

Mittwoch, September 17, 2008

"Mediaspree versinkt in der Immobilienkrise - Baupläne vor dem Aus"

Keine Frage: In Friedrichshain und Kreuzberg würde eine solche Nachricht viele Menschen in Euphorie versetzen. Würden sie die Neuigkeit aber gleich kritiklos glauben?
Eine Meldung im Internet über die angebliche Insolvenz von United Airlines hat die Aktien der Fluggesellschaft vor einigen Tagen zwischenzeitlich um über 75 Prozent abstürzen lassen. Nahezu automatisch, wie sich herausgestellt hat.
Und das ging offenbar so: Die Sun Sentinel, eine Provinzeitung aus Florida mit schmalem Wirtschaftsteil und vorwiegend bunten Themen, besitzt eine offenbar wenig frequentierte Internetseite, von der aus allerdings das Online-Archiv der Chicago Tribune abrufbar ist. Diese hatte vor sechs Jahren über den damaligen Konkurs von United Airlines berichtet.
Am Sonnabend, den 6. September verirrte sich gegen 1:00 Uhr nachts ein einsamer Surfer auf diesen Artikel aus dem Archiv. Da die meisten Besucher/innen der Sun-Sentinel-Homepage zu dieser Uhrzeit eher an anderen Themen interessiert waren (etwa an den Models der "Surf-Expo 2008"), führte schon der einmalige Klick dazu, dass der sechs Jahre alte Artikel als "most viewed" im Bereich "Business" klassifiziert wurde.
Um 1:36 Uhr durchforstete ein Google-Suchprogramm die Seiten der Sun Sentinel und stieß auf den Artikel. Fortan war er über Google-News abrufbar - und dort versehen mit dem aktuellen Datum: 6. September 2008. Wie dies geschehen konnte, ist Gegenstand eines Streits zwischen Google und der Chicago Tribune: Die Zeitung behauptet, der Artikel hätte kein Datum getragen und Google hätte merken müssen, dass es außer des einmaligen Zugriffs keine weitere Aktivität gab. Erst
die Auflistung unter Google-News führte dazu, dass der Artikel plötzlich oft aufgerufen wurde und den Status "popular story" behielt.
Google verteidigt sich damit, dass das Suchprogramm wegen des fehlenden Datums eben das aktuelle Datum zugefügt habe.
Bis hierhin entwickelten sich die Dinge vollkommen automatisch - abgesehen von dem auslösenden Ereignis, dem Klick in das Archiv. Nun kam jedoch ein Mensch ins Spiel: Ein fleißiger Mitarbeiter eines Investmentdienstleisters las die Story bei Google News und arbeitete sie sogleich in einen Newsletter des Finanzdienstleisters Bloomberg ein. So kam die Nachricht an die Börse und führte - wiederum unter Mitwirkung von Computerprogrammen - zum Absturz der Aktie.
United Airlines reagierte pikiert und beschuldigte Google. Kein Wunder, dass die sonst coolen Airline-Manager aufgebracht waren: Ihre Aktie fiel auf drei Dollar - dann wurde der Handel ausgesetzt.
Ach - wenn selbsterfüllende Prophezeiungen doch immer so gut funktionieren würden! Ich wüsste schon ein paar Schlagzeilen...

Freitag, September 12, 2008

Er sprudelt wieder!


Nach über einem Jahr Pause sprudelt er wieder: Der frisch sanierte Brunnen am Strausberger Platz schickt zum Ende des Sommers seine Fontäne gen Himmel - und passenderweise trägt ein frischer Ostwind die Tropfen bis nach Mitte.

Sonntag, September 07, 2008

Nervige Zündler unterwegs

Wieder einmal brennen heute nacht die Mülltonnen in der Liebigstraße. Viel fehlt nicht, dass die Jalousien von "Clara Fall" Feuer fangen. Gleich, nachdem die Feuerwehr weg ist, brennt wieder ein Container. Katz und Maus. In einer der Nachbarwohnungen wird derweil eine Party gefeiert. Polizei und Feuerwehr werden johlend verabschiedet. Und da sie gerade über sind, werden aus der Partywohnung auch noch ein paar alte Latten auf den Gehweg geworfen.