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Sonntag, September 30, 2007

Raus aus der Proskauer

Christoph zieht heute aus. Er ist einer der langjährigsten Mitbewohner - und deshalb ist es schade. Oben in der vierten Etage des Hinterhauses wird daher eine Wohnung frei. Auch im Vorderhaus wechselt ein Mitbewohner. Es zieht scheinbar ein arrogantr Schnösel ein, der gleich sein Vorrecht auf einen Parkplatz in der Einfahrt durchsetzen will.
Überall in der Straße stehen Umzungsautos: Typisch Semesteranfang, die ganzen Studis ziehen um. Auch im Haus gegenüber zieht jemand aus: Anders als die üblichen Robben, die mit allerlei Schraddel voll gestopft sind, wird dort jedoch schwere Technik aufgefahren: Ein Lift transportiert die edlen Möbel vom ausgebauten Dachgeschoß auf die Straße.

Samstag, September 29, 2007

Herbst in der Proskauer

Freitag, September 28, 2007

Party in der Proskauer

Donnerstag, September 20, 2007

Schrauber III


Als die Briten 1945 das Wolfsburger VW-Werk besetzten, stellten sie sich die Frage, ob ihnen dort etwas Wertvolles in die Hände geraten war. Die Regierung beauftragte ein britisches Konstruktionsbüro, einen erbeuteten Käfer zu analysieren und die Konstruktion auf Brauchbarkeit zu prüfen. Das Ergebnis fiel vernichtend aus. Im Untersuchungsbericht von Humber Ltd heißt es:
"Angesichts des allgemeinen Erscheinungsbildes sind wir der Auffassung, dass die Konstruktion - abgesehen von einigen Detailaspekten - keine besondere Brillanz aufweist, so dass wir nicht empfehlen können, dieses Fahrzeug als Beispiel für erstklassige, moderne Konstruktionsverfahren zu betrachten, die von der britischen Industrie kopiert werden sollten."
Weder militärisch noch zivil sei mit dem Fahrzeug etwas anzufangen. So blieben Patente und Produktionsanlagen in Deutschland - mit den bekannten Folgen.
Heute habe ich mir meinen Käfer von unten angesehen und frage mich, ob es mir gelingen wird, den TÜV zu einer ähnlichen Fehleinschätzung zu verleiten - nur in die umgekehrte Richtung.
Bei Lichte besehen fällt es mir im Moment selbst schwer, eine überzeugende Antwort auf die Frage zu finden, warum dieses Fahrzeug unbedingt noch am Straßenverkehr teilnehmen soll. Es gibt einige Rostprobleme, unter anderem dieses, dass das Bodenblech unter dem Fahrersitz großflächig durchlöchert ist. Außerdem müssen Fensterdichtungen ersetzt und auf der linken Seite eine neue Tür eingebaut werden. Es ist also einiges zu tun. Aber der Motor läuft super!

Donnerstag, September 13, 2007

Schrauber II


Heute hole ich von Bernd das Schweißgerät. Am Käfer ist einiges zu tun und in der Vergangenheit hat mir Bernd schon öfter mit seinem Werkzeug ausgeholfen.
Auf Bernds Küchentisch fällt mir ein kompilziert aussehendes Gussteil auf: "Was ist das?", frage ich - und bin auf eine absonderliche Antwort gefasst.
Bernd grinst und erklärt: "Das ist eine Luftaufbereitungseinheit für einen LKW". Ich weiß, dass Bernd einen alten Polo fährt und blicke ihn fragend an. Also rückt er mit der Geschichte heraus: Als er vor ein paar Wochen in Uralub fahren wollte und deshalb seinen schönen alten Lederrucksack aus dem Keller holte, musste er feststellen, dass dieser Schimmelflecke hatte. Der Keller war offenbar feucht. Jeder normale Mensch hätte daraus vermutlich den Schluss gezogen, dass Gegenstände, die nässeempfindlich sind, dort besser nicht gelagert werden sollten.
Bernd hingegen wollte sich damit nicht abfinden: Er entschloss sich, einen Trockenschrank zu bauen. Da er ohnehin einen Kompressor (bei Lichte besehen sind es sogar zwei) im Keller hat (die Stromleitung dafür hatte er geschickt durch den Schornstein nach unten gelegt), fehlte eigentlich nur noch eine Aufbereitungseinheit, die die komprimierte Luft trocknet. Ein entsprechendes Bauteil fand er bei Wabco. Nun wird die Luft also komprimiert, getrocknet, anschließend wieder entspannt und durch den Schrank geleitet, in den unter anderem der Rucksack kommt. Kompliziert - aber funktioniert!

Sonntag, September 09, 2007

Schrauber I

Uckermark

Gestern war das traditionelle Sommerfest in Frauenhagen. Dies ist trotz aller Hände voll Arbeit immer ein Grund, in die Uckermark zu fahren.
Da der Käfer noch nicht flügge ist, fahre ich mit Pedro in seinem Daimler mit. Dieses Gefährt hat es ebenfalls in sich: Die Einspritzpumpe ist undicht, deshalb springt es oft nicht an. So auch, als wir in Berlin starten wollen.
Nach der Party mache ich mit Pedro eine kleine Wanderung. Dabei stoßen wir auf einen aufgelassenen Mähdrescher, der vor Jahren mitten auf dem Feld verreckt ist und einfach dort zurück gelassen wurde. Wie ein Dinosaurier steht das Monstrum in der von der Eiszeit geprägten Landschaft. Das Typenschild weist als Baujahr 1990 aus. Das Lenkrad ist durch die Einflüsse der Witterung und der Sonneneinstrahlung schon stark in Mitleidenschaft gezogen; die Metallteile sind jedoch noch erstaunlich gut erhalten.
Pedro fallen sofort die beiden großen LKW-Batterien auf, die noch montiert sind und intakt zu sein scheinen. Er fasst einen kühnen Entschluss: Mit diesen Batterien sollte der Daimler nie wieder Startprobleme haben. Doch wie die schweren Dinger dort weg bringen?
Ich halte von der Aktion wenig: 1., weil der Zustand der Batterien nicht bekannt ist; 2., weil die Lichtmaschine des Daimler für die großen Batterien nicht konzipiert ist.
Pedro läßt sich davon nicht beeindrucken. Zumal der Daimler bei der Abfahrt in Frauenhagen wieder nicht anspringt. Also: wieder Starthilfe, dann geht es los. In dem ganzen Kruscht, der in dem Kombi steckt, entdeckt Pedro einen Hackenporsche: Scheinbar das ideale Gerät, um die Batterien zu transportieren. Er braucht eine Dreiviertelstunde für die Aktion, bei der das alterschwache Wägelchen immer wieder bis zur Achse im Schlamm versinkt. Völlig fertig kommt Pedro dann mit den Batterien zurück: Mission accomplished.

Nachtrag vom Montag: Heute ruft mich Peter, ein Freund, an und berichtet, dass er Pedro mit seiner Nuckelpinne gesehen hätte. Diese wäre wieder einmal nicht angesprungen und hätte bei einer Starthilfe-Aktion die halbe Hannoversche Straße blockiert...