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Donnerstag, Mai 30, 2013

Schöner Wohnen im Friedrichshain

Es herrscht eine seltsame Stimmung im Stadtteil. Sie entspricht in etwa dem derzeitigen Wetter: Eigentlich Sommer - aber jederzeit kann ein Gewitter niedergehen.

Überall wird immer noch gebaut - verstärkt jetzt auch in den Bestand hinein - ob in der Rigaer, der Pettenkofer oder in anderen Straßen im Nordkiez. Viele der neuen Townhäuser auf dem alten Schlachthofgelände sind mitterweile fertig. Kinder spielen auf den fein umhegten Grünflächen im Blankensteinpark zwischen Jugendlichen und Trinkern, während die alt eingesessene Bevölkerung lieber auf dem Forcki unter sich bleibt.
Rund um den neuen Fahrrad-Großmarkt an der Storkower Straße und im Gewerbegebiet hat der Autoverkehr drastisch zugenommen. Statt Holzlatten für Hochbetten und Ersatzteile für Klempner-Notreparaturen - früher gängige Artikel - kauft ein gestzteres Publikum heute - gern mit Kinderwagen - Blumen und Gartenartikel im Toom ein.
Doch bei einem Rundgang durch die neuen "Quartiere" wird schnell klar, dass die Ruhe hier täuscht. Zwischen der Ikea-Glückseligkeit, die hinter den Townhaus-Fassaden hervorlugt, sind plötzlich Parolen zu sehen, mit schwarzer Farbe an die frisch getünchten Fassaden gesprüht. Gegenüber steht ein ausgebranntes Autowrack, etwas weiter ziehen Bauarbeiter die nächsten Eigenheime hoch.

Mittwoch, Mai 29, 2013

Ernst 29


Dienstag, Mai 28, 2013

Ernst 28


Montag, Mai 27, 2013

Ernst 27


Samstag, Mai 25, 2013

Ernst 26


Freitag, Mai 24, 2013

Ernst 25


Donnerstag, Mai 23, 2013

Ernst 24


Mittwoch, Mai 22, 2013

Ernst 23


Dienstag, Mai 21, 2013

Ernst 22


Samstag, Mai 18, 2013

Ernst 21

Auch am Sonnabend erwacht die Baustelle um 7:00 Uhr - und mit ihr natürlich alle Menschen in der Nachbarschaft. Egal - mich hält es ohnehin nicht im Bett. Denn schon seit gestern quält mich ein ungeheurer Verdacht: Sie werden die edlen Apartmenthäuser doch wohl nicht etwa falsch herum in den märkischen Sand setzen? Sollten die exclusiven Wohnungen, vielleicht bereits teuer mit dem Versprechen einer Südausrichtung verkauft, durch einen dummen Schusselfehler nun plötzlich nach Norden zeigen? Beim Vergleich der im Internet veröffentlichten Baupläne mit der gebauten Wirklichkeit fielen mir Unstimmigkeiten auf.
Vielleicht hätte ich mir doch ein Funkgerät besorgen sollen, wie vorgestern noch überlegt. Ich hätte den Kranfahrer warnen und das Schlimmste verhindern können. Ich überlege, ob meine Laissez-Faire-Einstellung nicht vielleicht als unterlassene Hilfeleistung, womöglich gar als klammheimliche Mittäterschaft gewertet werden könnte. Ich sehe eine Klagewelle auf die arme Baufirma zurollen; einen wütenden Staatsanwalt, der sich die Sache der angeschmierten Neu-Friedrichshainer beherzt zur Sache macht. Zahlreiche Nebenkläger, die kaum Platz finden in einem zu kleinen Gerichtssaal; Journalisten von "Stuttgarter Zeitung", "Schwarwälder Bote" und "Zollern-Alb-Kurier", die sich auf juristischen Nebenschauplätzen um die raren Plätze auf der berstend vollen Zuschauertribüne streiten; den Polier - gestern noch barbusig auf der Baustelle -, der zerknirscht und das Gesicht hinter einem riesigen Bauplan verbergend in den Verhandlungssaal einzieht, umgeben von seinen Anwälten Christian Ströbele und Otto Schily...
Ich höre schon die Litanei der besorgten Edel-Eltern, die vor Gericht argumentieren, die Investitionen in ihre Premium-Kinder - für 1000 Euro pro Monat in eine Privatschule eingeschult - seien gefährdet, weil diese nun ihr Dasein in einem Nord-Kinderzimmer fristen müssten...
Dann werde ich gegen 13:30 Uhr plötzlich aus den trüben Gedanken gerissen: Lärm auf der anderen Seite des Hauses. Laute Musik. Regen. Eine Demo zieht vorbei: "Frieden den Hütten - Krieg den Palästen", steht auf einem großen Transparent. Vielleicht ist das ja Teil eines einzigen großen Plans? Der Verfassungsschutz sollte sich einmal darum kümmern!
"Krieg den Palästen" - keine leere Drohung: In der Nachbarschaft wurde dieser edle - und fast fertig gestellte - Apartmentkomplex vor wenigen Tagen angezündet.


Freitag, Mai 17, 2013

Ernst 20


Donnerstag, Mai 16, 2013

Ernst 19


Mittwoch, Mai 15, 2013

Ernst 18


Endlich habe ich die Baustelle gegenüber im Griff. Sie tun nun das, was ich will.Gestern noch habe ich etwas gehadert, weil es mit dem Betonieren von Haus 3 - die Namen der Häuser habe ich alle aus dem Internet - nicht recht voran gehen wollte. Gestern haben sie die ganze Zeit nur die Bodenplatte von Haus 5 betoniert. Haus 3 ist mein Lieblingshaus, denn es liegt direkt gegenüber und ich kenne die Bauarbeiter mittlerweile. Haus 5 dagegen ist blöd. Es steht in der zweiten Reihe und ist nicht gut einsehbar. Ich kenne keinen einzigen der Bauarbeiter dort.
Heute endlich ist es so weit: Sie betonieren die erste Geschossdecke von Haus 3. Ein wunderbares Gefühl, wenn es voran geht. Die Betonmischer kommen wie am Schnürchen in regelmäßigen Abständen angefahren. Sie laden den Beton in einen großen Kübel. Mit dem Kran wird dieser dann über der Stelle in Position gebracht, die betoniert werden soll.
betonieren...

Die Bauarbeiter gießen dann den Beton mit einem großen Rüssel in die vorbereiteten Stellen. Anschließend wird er geglättet, vermessen und - da es heute sehr heiß ist - mit Wasser bespritzt. Fertig.
Als es gestern nicht recht voran gehen wollte, überlegte ich schon, mir ein CB-Funkgerät zu kaufen. Dann hätte ich den Kranführer per Funk anweisen können, den Beton statt zu Haus 5 in mein Lieblingshaus, Haus 3, zu bringen. Das hätte für einige Verwirrung auf der Baustelle gesorgt...

Dienstag, Mai 14, 2013

Ernst 17


Montag, Mai 13, 2013

Nur Quatsch


Sie machen nur Quatsch, heute: Ohne Helm auf der Baustelle... und das dann auch noch unter dem Kran... und nahe der Absturzkante...
Wenn die Berufsgenossenschaft das wüsste.

Ernst 16


Freitag, Mai 10, 2013

Ernst 15


Mittwoch, Mai 08, 2013

Ernst 14

Jeden Morgen fasziniert mich nun der Blick aus dem Fenster. Aber es stehen nicht nur neue Betonplatten auf der Baustelle, sondern auch Fragen im Raum. Zum Beispiel: Wer wird in die neuen Häuser wohl einziehen?
Der Investor, der auf seiner Homepage mit blumigen Versen die solvente Kundschaft umwirbt, scheint eine klare Vorstellung zu haben: Die vielzitierten Landeier aus Baden-Württemberg, die einerseits in die große Stadt wollen, andererseits dort die spießigen dörflichen Strukturen vermissen!
So wird mit den Begriffen "Parklandschaft" und "Landschaftsgarten" geworben, die zum "Durchatmen" einladen würden - obgleich die Vegetation von dem Grundstück gerade vollständig entfernt wurde und die Freifläche nun zugebaut wird.
Die gleichen Architekten haben in Prenzlauer Berg zwischen zwei langgezogene Riegel einen schmalen Hof mit Blick auf eine Brandmauer angelegt. Über dieses bereits fertig gestellte Projekt heisst es: Entstanden sei "ein Ort mit einem grünen Mittelpunkt, wie ein kleines Dorf mit einem Anger. Eine Idee, die das Leben in einer großen Stadt ermöglicht, ohne dass es sich nach Großstadt anfühlt."
Unpassend ist der Begriff "Dorfanger".Die meisten Schwaben dürften ihn nicht kennen, weil die Dörfer dort anders angelegt sind. Vielleicht sollte der Werbetexter hier nachbessern.

Dienstag, Mai 07, 2013

Ernst 13


Montag, Mai 06, 2013

Ernst 12


Samstag, Mai 04, 2013

Ernst 11


Freitag, Mai 03, 2013

Ernst 10


Donnerstag, Mai 02, 2013

Ernst