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Donnerstag, September 20, 2007

Schrauber III


Als die Briten 1945 das Wolfsburger VW-Werk besetzten, stellten sie sich die Frage, ob ihnen dort etwas Wertvolles in die Hände geraten war. Die Regierung beauftragte ein britisches Konstruktionsbüro, einen erbeuteten Käfer zu analysieren und die Konstruktion auf Brauchbarkeit zu prüfen. Das Ergebnis fiel vernichtend aus. Im Untersuchungsbericht von Humber Ltd heißt es:
"Angesichts des allgemeinen Erscheinungsbildes sind wir der Auffassung, dass die Konstruktion - abgesehen von einigen Detailaspekten - keine besondere Brillanz aufweist, so dass wir nicht empfehlen können, dieses Fahrzeug als Beispiel für erstklassige, moderne Konstruktionsverfahren zu betrachten, die von der britischen Industrie kopiert werden sollten."
Weder militärisch noch zivil sei mit dem Fahrzeug etwas anzufangen. So blieben Patente und Produktionsanlagen in Deutschland - mit den bekannten Folgen.
Heute habe ich mir meinen Käfer von unten angesehen und frage mich, ob es mir gelingen wird, den TÜV zu einer ähnlichen Fehleinschätzung zu verleiten - nur in die umgekehrte Richtung.
Bei Lichte besehen fällt es mir im Moment selbst schwer, eine überzeugende Antwort auf die Frage zu finden, warum dieses Fahrzeug unbedingt noch am Straßenverkehr teilnehmen soll. Es gibt einige Rostprobleme, unter anderem dieses, dass das Bodenblech unter dem Fahrersitz großflächig durchlöchert ist. Außerdem müssen Fensterdichtungen ersetzt und auf der linken Seite eine neue Tür eingebaut werden. Es ist also einiges zu tun. Aber der Motor läuft super!