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Mittwoch, Juli 29, 2015

"I´ll break that machine"

Heute morgen wird eine neue Baustelle im Haus direkt gegenüber eröffnet. Schon gegen halb sieben beginnt ein Bauarbeiter, auf den die von Georg Ringsgwandl zurück gehende Wortschöpfung "Gartennazi" passen möchte, damit, der dichten Hecke den Garaus zu machen, die über die Jahre die Gartenmauer überwuchert hatte.
Bald regt sich Widerstand aus dem Haus, das noch bewohnt ist. Geschrei ist zu hören: "Stop it, stop it", ruft ein Mann aus einem Fenster. Der Gartennazi lässt sich nicht beirren und startet wieder seine extrem laute Heckenschere. In einer Pause ruft der Mann wieder - diesmal mit deutlich heiserer, fast überschnappenden Stimme: "It´s seven a´clock in the morning. Stop it! I´ll break that machine!" Da hat wohl ein Zugezogener das Berliner Tempo noch nicht verinnerlicht...
Eine halb Stunde später: Die Hecke fällt. Die Mauer ist frei. Der Gartennazi macht Zigaretten- und Frühstückspause.

Weitere Lärmarten heute im Angebot: Es wird gebohrt, gebrüllt, Radlader fahren auf der Baustelle, Baufahrzeuge rangieren auf der Straße, ein Bauarbeiter rollert mit einem Hubwagen über das Pflaster.

Montag, Juli 27, 2015

Kommen die Russen?

Besonders lauter Lärm heute morgen vor dem Haus. Das Gerassel eines sich nähernden Kettenfahrzeugs überdröhnt alles. In der Tasse bilden sich stehende Wellen aus. Kommen die Russen?
Nein. der Bagger von der Baustelle gegenüber ist ausgebrochen und fährt nun eine wilde Runde durch den Kiez.

Samstag, Juli 18, 2015

Bumsen Bumsen Bumsen

Um 6:16 Uhr kracht es plötzlich ganz laut. Heute sind es aber nicht die Bauarbeiter, sondern ein Gewitter. Am Wochenende beginnen die Bauleute meist etwas später. Erst gegen neun dröhnt eine Schleifmaschine gegenüber los. Und im eigenen Haus wird eine Praxis renoviert. Das können sie nur am Wochenende tun.
Als ich aus den Küchenfenster schaue, irritiert mich allerdings eine andere Aktion: Auf dem Balkon darunter, der zu einer Ferienwohnung gehört, liegt ein nicht mehr ganz so junger Engländer mit einer jungen Asiatin auf dem Estrich und lässt sich intensiv den Intimbereich massieren. Nur, weil die Merkel neuerdings in aller Öffentlichkeit junge Ausländerinnen streichelt, müssen diese doch nicht gleich denken, dass es in Deutschland überhaupt kein Schamgefühl mehr gibt oder?
Immerhin hören die beiden auf, als sich die junge Nachbarsfamilie zum gemütlichen Wochenendfrühstück auf den Nebenbalkon setzt. Haben eben doch etwas Taktgefühl, diese Engländer.

Freitag, Juli 17, 2015

Dreiklang mit Bagger

Heute morgen erwacht die Baustelle gegenüber wie gewohnt um kurz nach sieben Uhr. Diesmal ist ein Dreiklang zu hören: Die "Wiese Weite Wohnen"-Leute haben einen Radlader im Einsatz, auf der dahinterliegenden Kaninchenstall-Baustelle wird der Boden mit einer Walze planiert und als drittes Vehikel bewegt sich im Hintergrund ein veritabler Bagger wie der König der Baustelle majestätisch durch das Gelände. Als Vordergrundgeräusche dringen der Betriebssound schleifender Kupplungen und schimpfende Mitarbeiter der Firma "Bermont - Fenster Türen Tore" an mein Ohr, während ich auf dem Balkon frühstücke. Zwei Lieferwagen wollen eingeparkt werden. Auch daraus kann man ein Spektakel machen.

Mittwoch, Juli 15, 2015

Lärmprotokolle

Die letzten bisher noch unverkauften Wohnungen unseres Hauses sind jüngst an eine "Immobilienentwicklungsfirma" veräußert worden. Eine der ersten Maßnahmen der neuen Eigentümer war es, die Mieter/innen zur Rücknahme von Mietkürzungen aufzufordern, die diese wegen des zermürbenden Baulärms erwirkt hatten. Auch für die vergangenen zwei Monate soll noch Geld nachbezahlt werden.
Dabei ist die Baustelle gegenüber in vollem Betrieb, und der Hof vor dem Haus gleicht an Arbeitstagen oft einem Baulogistikzentrum. Um die Belästigungen zu dokumentieren, führen wir also jetzt alle fleißig unter anderem ein Lärmtagebuch.

Heute Morgen zum Beispiel mähen die "Wiese Weite Wohnen"-Leute gegenüber erstmals ihren Rasen. Der bedeckt zwar nur einen kleinen Teil des Grundstücks, aber die Maschine, die zum Einsatz kommt, ist dennoch beeindruckend laut. Der Schall wird von den Beton- und Glasflächen der Häuserschluchten hin- und hergeworfen. Eigentlich sollte das Projekt jetzt besser "Rasen Weite Wohnen" heissen, oder?
Kaum ist der Mittendorfer Gartenbaubetrieb fertig mit dieser Arbeit, wird nebenan irgendwas gesägt. Und dann fahren auch schon wieder die Gabelstapler mit großen Betonfertigteilen vor unserem Haus entlang, rangieren zwischen Autos, laden auf der Straße noch einmal um. Baufahrzeuge haben schon mehrfach Unfälle und Schäden verursacht. Ladung ist oft schlecht oder gar nicht gesichert und Kennzeichen haben die Gabelstapler sowieso nicht. Unseren freundlichen ABV stört das nicht. Er kontrolliert heute lieber TÜV-Plaketten und falsch geparkte Privat-PKW.

Dienstag, Juli 07, 2015

"Berliner Kurier" berichtet wieder einmal über "Stalin-Bauten"

Heute erscheint der "Berliner Kurier" wieder einmal mit einer Geschichte über die endlosse Sanierung der "Stalin-Bauten" an der Frankfurter Allee, genauer gesagt über den Block G-Nord zwischen Frankfurter Tor und Proskauer Straße. Damit wird eine Artikelserie fortgesetzt, deren Überschriften in den vergangenen Jahren lauteten: "Sanierungs-Schikane - Stalin-Bau: Mieter gefangen im eigenen Haus", "Ekel und Chaos - Blick in eine Mobbing-Wohnung im Stalin-Bau", "Wut-Mieter - Hilfe! Unser Vermieter mobbt uns raus" (27.04.12). Diesmal geht es um die Not der mehr oder weniger solventen Käufer/innen der in Einzeleigentum aufgeteilten Wohnungen. Nicht erfüllte Sanierungsversprechen und "Baupfusch" plagten die Käufer/innen, von denen laut Kurier "die meisten" Ex-Mieter gewesen sein sollen. Diese Behauptung ist schon deshalb fragwürdig, weil fast die Hälfte der Wohnungen aufgrund eines mehrjährigen Vermietungsstopps vor der Sanierung leer standen. Viele Käufer/innen stammen aus dem Ausland, auch einige Immobilienspekulanten haben Wohnungen gekauft. Nur wenige Mieter/innen haben die eigene Wohnung gekauft.
Der Bauträger wird als "skrupelloser Vermieter" bezeichnet, der mit "Zwangsräumung" drohte, weil Mieter ihre Schuhe vor der Tür stehen ließen".
Richtig ist, dass in der Vergangenheit Fahrstühle über längere Zeiträume nicht funktionierten, die Bewohner/innen - wie an vielen Stellen im Friedrichshain - über Jahre von nervtötendem Baulärm zermürbt werden, Pannen auftraten, in deren Folge Wasser in Wohnungen eindrang und Bewohner/innen durch juristische Drohkulissen eingeschüchtert wurden. Andererseits ist kaum ein Fall bekannt, in dem der Bauträger vor Gericht gegen Mieter oder Käufer erfolgreich war oder in dem tatsächlich eine "Zwangsräumung" stattfand. Dass die Bauarbeiten so laut wurden und viel länger dauerten als geplant, lag auch an der Entdeckung von Schadstoffen im Dach während der Errichtung der umstrittenen Penthäuser. Das vorgefundene PAK, ein krebserregender Baustoff, der in den Fünfziger Jahren verwendet wurde, musste darufhin aufwendig entfernt werden. Hätte dies der Bauträger nicht gemacht, wären die Kosten später auf die neuen Eigentümer/innen zugekommen.
Die zum Teil hanebüchenen Zustände auf der Baustelle sind indes auch auf das Versagen der Behörden und der Berufsgenossenschaft zurückzuführen, die offenbar konsequent wegsehen. So sind Polizei und Ordnungsamt zwar nahezu täglich vor Ort, aber gegen die wilde Ablagerung von Bauschutt auf öffentlichem Straßenland durch den Bauträger wurde bisher nicht wirksam vorgegangen. Dutzende von Bauarbeitern sind in einem ehemaligen Bankgebäude untergebracht, dessen sanitäre Einrichtungen und Fluchtwege nicht für diese Nutzung ausgelegt sind. Es finden sich keine Türschilder, keine Postfächer für die Arbeiter, die monatelang dort wohnen, aber für die Behörden nicht auffindbar sind. Obwohl die Berufsgenossenschaft Kenntnis davon hatte, dass ungesicherte Arbeiten an Absturzkanten stattfanden, wurde dies nicht unterbunden. Das Denkmalamt genehmigte erst die Penthäuser, stoppte zuletzt aber dem Vernehmen nach die Arbeiten wegen Unstimmigkeiten bezüglich der Fassadenvertäfelung und der Fenster. Auch die historischen Fahnenmasten auf den Häusern hätten, so die Aussage eines Denkmalschützers, erhalten werden müssen. Schon im letzten Jahr hätte es eine entsprechende Verfügung gegeben. Heute sind die Masten verschwunden, einige liegen noch zersägt auf den Dächern. Vom Denkmalamt ist keine Reaktion bekannt. Ende Februar sprach ein Vertreter der Behörde im Rahmen einer Begehung sogar von "vorbildlicher Umsetzung des Denkmalschutzes durch diesen Investor".
Hinter diesem Investor steht der israelische Geschäftsmann Ofer Hava, der im Frühjahr 2007 eine gewisse Bekanntheit erlangte, weil er sich mit den russischen Oligarchen Boris Abramowitsch eine Bieterschlacht um die ehemalige ungarische Staatsairline "Malev" geliefert hat. Abramowitsch gewann damals, geriet einige Zeit später jedoch mit seinen Airlines in wirtschaftliche Schwierigkeiten.
Hava ist in Berlin in weiteren Immobilienprojekten engagiert. Dazu gehört der Umbau eines ebenfalls denkmalgeschützten Ensembles am Köllnischen Park zum "Metropolpark". Mit dem Denkmalschutz verbunden sind übrigens handfeste Steuervorteile für die Käufer/innen. Darauf hat der "Berliner Kurier" nicht hingewiesen, obwohl sich genau an dieser Thematik ein neuer Skandal schon andeutet: Obwohl das Maklerbüro, das die Wohnungen vermarktete, weithin sichtbar am Schaufenster mit dem Slogan "Denkmal clever" warb, bestritt der Verkäufer mittlerweile gegenüber Erwerbern, je mit dem Denkmalschutz gelockt zu haben. Sollte er bei dieser Haltung bleiben und die Sanierungskosten nicht mit den Denkmalschutzbehörde abrechnen, drohen einigen Käufern/innen kräftige Steuernachzahlungen.

Montag, Juli 06, 2015

Schweres Gerät

Einige Nachbarn haben die Aufforderung erhalten, Mietkürzungen wegen Baulärms zurück zu nehmen. Bei einem Blick aus dem Fenster sehe ich allerdings gleich mehrere Baufahrzeuge, die erheblichen Lärm verursachen. Ist das fair?

Samstag, Juli 04, 2015

Hitze Shisha Handy


Es ist eine dieser typischen Berliner Sommernächte, in denen die Stadt von der Hitze des Tages noch lange nachglüht und es bis zum frühen Morgen kaum abkühlt. Die Leute sitzen draußen - und es scheint im Friedrichshain nichts schöneres zu geben, als dabei eine Shisha zu rauchen und auf dem Handy rumzudrücken. Wunderbare Sommernächte. Am Sonntag wird vom Wetterdienst ein neuer Hitzrekord für möglich gehalten, bevor ein kühlendes Gewitter kommen soll.

Mittwoch, Juli 01, 2015

Radlader vs. Gabelstapler

Zum Vergnügen unseres ganzen Hauses veranstalten die Bauleute heute ein Rennen mit verschiedenen Baufahrzeugen. Höhepunkt ist der Battle zwischen einem beladenen Radlader und einem Gabelstapler. Wie die Sache wohl ausging?

Seht selbst: