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Montag, August 10, 2009

Ohne Biermeile

Endlich ist Friedrichshain wieder ohne Biermeile. Schluss mit unvermeidlichen "Party-Brüllern" wie "Life is Life" oder "Who the Fuck is Alice". Geblieben sind Scherben, der Gestank nach Pisse und für den Rest des Sommers verwüstete Grünanlagen. Ein Lob der Wirtschaftsförderung!
Wäre doch auch ein Weg aus der Krise: Alle Prolls der Stadt in einem überschaubaren Areal von etwa einem Quadratkilometer zusammenpferchen und täglich so lange auf eigene Kosten mit Bier abfüllen, bis es ihnen oben und unten wieder herausläuft. Dann wäre es anderswo friedlicher und die darbenden Brauereien hätten wieder eine Zukunft. Das Areal müsste ja nicht unbedingt in unserer Straße liegen.

Sonntag, August 09, 2009

Garage

Bilder des Tages aus der Garage: Hier

Montag, August 03, 2009

Ohne Zeitung

Seit dem Wochenende ist etwas anders in unserem Haushalt: Es gibt keine Zeitung mehr. Oder vielmehr: Es gibt nicht mehr täglich eine neue Zeitung! Denn von den alten liegen noch mehr als genug in der Wohnung herum.
Nach langem Bemühen ist es endlich gelungen, die Kündigung des Abos wirksam werden zu lassen. Vermissen tue ich die Süddeutsche Zeitung dennoch jetzt schon. Beim Durchblättern der noch verbliebenen Ausgaben finde ich immer wieder Perlen: Wie die Anzeige der Firma Sixt im Wirtschaftsteil vom 29. Juli: Unter dem Konterfei von Ulla Schmidt, die grinsend eine Kundenkarte des Autovermieters in die Kamera hält, steht der Satz: "`Versprochen: Nächstes Mal miete ich bei Sixt.´ (Günstige Mietwagen, auch in Alicante: Sixt.de)"
Ich werde also in der nächsten Zeit erstmal mit der Lektüre der noch nicht gelesenen Zeitungen beschäftigt sein. Beim Anblick des heute fast runden Mondes frage ich mich, wie lange das wohl dauern wird? Vierzig Jahre, so lange wie die Mondlandung her ist? Und was werden mir die Artikel dann sagen?
Ich mache ein Gedankenexperiment: Was hätte den Mondlandern vor vierzig Jahren die Schlagzeile auf Seite eins vom 30. Juli 2009 gesagt: "Microsoft und Yahoo greifen Google an"? Wernher von Braun wäre vor Freude wahrscheinlich - wenn schon nicht in eine Umlaufbahn, so doch mindestens in die Luft gesprungen, weil er "Microsoft" und "Yahoo" für interstellare Mächte gehalten hätte, die nun endlich den Krieg der Welten entfesselt hätten - mit unabsehbaren positiven Folgen für die beruflichen Perspektiven von Raketeningenieuren. Selbst die Unterüberschrift hätte den meisten Zeitgenossen vor vierzig Jahren wenig gesagt: "Der Softwarekonzern und das Internetportal wollen künftig eine gemeinsame Suchmaschine betreiben". Internetportal? Suchmaschine?
Schön, dass es dann auch Artikel von zeitloser Schönheit gibt, die wahrscheinlich in vierzig Jahren noch aktuell sein werden: "Geld für Abwrackprämie geht zu Ende", heißt es in der Ausgabe vom 8. Juli 2009. Es steht nicht da, wann.

Sonntag, August 02, 2009

Sommernachtstraum


Manche Menschen füllen Blogs mit ihren Träumen der vergangenen Nacht. Ich persönlich beschränke mich normalerweise darauf, nur die Ergebnisse meines Tagträumens hier zu veröffentlichen.
Aber keine Regel ohne Ausnahme. Diese ist heute allein schon deshalb geboten, weil die in meinem Traum auftretenden Personen ein Recht haben, davon zu erfahren. Hier also mein Traum der vergangenen Nacht:
Ich war mit meiner kleinen Diensstelle in der Technischen Universität, die bei Lichte (also außerhalb des Traums) besehen zurzeit nur aus meiner Person besteht, versetzt worden. Grund war die besondere, geradezu nationale Wichtigkeit meiner Aufgabe. Also war ich von der TU ausgegliedert und direkt dem Kanzleramt zugeordnet worden. So war ich also plötzlich per Du mit der Wissenschaftsministerin und hatte selbstverständlich auch einen eigenen Staatssekretär, der mich bei der Wahrnehmung meiner wichtigen Aufgabe unterstützte.
Die konkrete Sequenz in dem Traum handelte nun davon, dass ich eine Besprechung mit Angela Merkel hatte. Natürlich bereitete ich das Treffen vorher gewissenhaft mit der Wissenschaftsministerin vor. Sie verriet mir, was die Kanzlerin normalerweise so fragt und wie darauf am besten zu antworten sei. Dann kam Angela Merkel in mein Büro und ich beantwortete pflichtgemäß alle ihre Fragen. Höhepunkt der Unterredung war die Präsentation eines neuen Spitzensportlers, der von meiner Behörde in das nationale Spitzensport-Team aufgenommen werden sollte. Die Kanzlerin wollte den Athleten sofort sehen und ich war selbst überrascht, als die Tür aufging und eine Kollegin, die ich von der TU kenne und die außerhalb des Traums demnächst in Mutterschutz geht, mit ihrem Mann eintrat. Stolz präsentierten sie ihr Neugeborenes als neuen Spitzensportler. Die Kanzlerin zeigte sich beeindruckt, fragte aber wiederum sehr streng. Ich bemühte mich um eine besonders laute und deutliche Aussprache, damit sie nicht wieder so verdrießlich gucken müsste, wie ich es oft im Fernsehen gesehen hatte. Plötzlich brach Angela Merkel aber das Gespräch ab und meinte, dass sie nun erstmal wieder runter gehen müsse in ihr Büro, um sich etwas zu spritzen. Sie sagte auch, was sie sich spritzen müsse, aber ich kann mich leider nicht mehr an das Medikament erinnern. Sonst hätte ich es mir gemerkt und hätte heute in der Sonntagsapotheke danach gefragt. In Erinnerung ist mir aber ganz deutlich, dass sie ihr Büro eine Etage unter mir hatte. Denn kurz darauf kam der Staatssekretär ganz aufgeregt hinein und sagte: „Haben Sie die Kanzlerin auf den Haushaltsüberschuss angesprochen?“ Mist, das war mir durch die Lappen gegangen. Durch die große Wichtigkeit meines Arbeitsbereiches war dieser auch richtig gut ausgestattet. Wir hatten Schwierigkeiten, das ganze Geld innerhalb des Haushaltsjahres auszugeben. Bei Lichte besehen war dies sogar unser Hauptproblem. Also sagte ich zum Staatssekretär: „Nein, das habe ich vergessen. Ist Ihnen die Kanzlerin nicht im Flur begegnet? Sie wollte gerade in ihr Büro hinunter gehen.“ Daher wusste ich nach dem Traum noch, dass das Büro der Kanzlerin eine Etage tiefer war. Dann hörte ich einen lauten Knall von unten. Ich erschrak und dachte, dass vielleicht beim Spritzen ein Unfall geschehen war. Natürlich war ich beunruhigt und wachte auf. Noch ein Knall. Draußen auf der Liebigstraße hatten nur ein paar Idioten einige Müllcontainer umgeworfen.