Sommernachtstraum
Manche Menschen füllen Blogs mit ihren Träumen der vergangenen Nacht. Ich persönlich beschränke mich normalerweise darauf, nur die Ergebnisse meines Tagträumens hier zu veröffentlichen.
Aber keine Regel ohne Ausnahme. Diese ist heute allein schon deshalb geboten, weil die in meinem Traum auftretenden Personen ein Recht haben, davon zu erfahren. Hier also mein Traum der vergangenen Nacht:
Ich war mit meiner kleinen Diensstelle in der Technischen Universität, die bei Lichte (also außerhalb des Traums) besehen zurzeit nur aus meiner Person besteht, versetzt worden. Grund war die besondere, geradezu nationale Wichtigkeit meiner Aufgabe. Also war ich von der TU ausgegliedert und direkt dem Kanzleramt zugeordnet worden. So war ich also plötzlich per Du mit der Wissenschaftsministerin und hatte selbstverständlich auch einen eigenen Staatssekretär, der mich bei der Wahrnehmung meiner wichtigen Aufgabe unterstützte.
Die konkrete Sequenz in dem Traum handelte nun davon, dass ich eine Besprechung mit Angela Merkel hatte. Natürlich bereitete ich das Treffen vorher gewissenhaft mit der Wissenschaftsministerin vor. Sie verriet mir, was die Kanzlerin normalerweise so fragt und wie darauf am besten zu antworten sei. Dann kam Angela Merkel in mein Büro und ich beantwortete pflichtgemäß alle ihre Fragen. Höhepunkt der Unterredung war die Präsentation eines neuen Spitzensportlers, der von meiner Behörde in das nationale Spitzensport-Team aufgenommen werden sollte. Die Kanzlerin wollte den Athleten sofort sehen und ich war selbst überrascht, als die Tür aufging und eine Kollegin, die ich von der TU kenne und die außerhalb des Traums demnächst in Mutterschutz geht, mit ihrem Mann eintrat. Stolz präsentierten sie ihr Neugeborenes als neuen Spitzensportler. Die Kanzlerin zeigte sich beeindruckt, fragte aber wiederum sehr streng. Ich bemühte mich um eine besonders laute und deutliche Aussprache, damit sie nicht wieder so verdrießlich gucken müsste, wie ich es oft im Fernsehen gesehen hatte. Plötzlich brach Angela Merkel aber das Gespräch ab und meinte, dass sie nun erstmal wieder runter gehen müsse in ihr Büro, um sich etwas zu spritzen. Sie sagte auch, was sie sich spritzen müsse, aber ich kann mich leider nicht mehr an das Medikament erinnern. Sonst hätte ich es mir gemerkt und hätte heute in der Sonntagsapotheke danach gefragt. In Erinnerung ist mir aber ganz deutlich, dass sie ihr Büro eine Etage unter mir hatte. Denn kurz darauf kam der Staatssekretär ganz aufgeregt hinein und sagte: „Haben Sie die Kanzlerin auf den Haushaltsüberschuss angesprochen?“ Mist, das war mir durch die Lappen gegangen. Durch die große Wichtigkeit meines Arbeitsbereiches war dieser auch richtig gut ausgestattet. Wir hatten Schwierigkeiten, das ganze Geld innerhalb des Haushaltsjahres auszugeben. Bei Lichte besehen war dies sogar unser Hauptproblem. Also sagte ich zum Staatssekretär: „Nein, das habe ich vergessen. Ist Ihnen die Kanzlerin nicht im Flur begegnet? Sie wollte gerade in ihr Büro hinunter gehen.“ Daher wusste ich nach dem Traum noch, dass das Büro der Kanzlerin eine Etage tiefer war. Dann hörte ich einen lauten Knall von unten. Ich erschrak und dachte, dass vielleicht beim Spritzen ein Unfall geschehen war. Natürlich war ich beunruhigt und wachte auf. Noch ein Knall. Draußen auf der Liebigstraße hatten nur ein paar Idioten einige Müllcontainer umgeworfen.
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