Piloten is nix verboten...
"Ähh? Wo ist nur die Landebahn geblieben?"...von wegen! Ab Oktober ist Tempelhof dicht, dann müssen die Privatflieger im Osten landen. War schon´ne große Nummer, die Abstimmung gestern! Die "Tempelhofretter" hatten ja irrsinnig viel Geld für Anzeigen ausgegeben und die halbe Stadt mit Plakaten zugestellt. Am Sonnabend fuhren sogar noch Mopeds mit Anhängern durch die Stadt, auf denen Plakate montiert waren. Aber ganz so blöde sind die Berliner denn doch nicht: Wenn CDU, FDP, B.Z. und Bild-Zeitung gemeinsam eine Kampagne starten, dann riechen sie Lunte. Und 2012, wenn es um Tegel geht, gehen wir wieder hin und stimmen wieder mit "Nein"!
Altersversorgung für Muschikatz
Muschikatz soll es im Alter einmal gut haben!Gestern hatte ich einen sonderbaren Traum, der mir aber erst heute wieder auf der Personalversammlung der TU-Beschäftigten einfiel: Ich war in meinem Traum auf einer Sitzung des Akademischen Senats der ehrwürdigen Technischen Universität und beantragte dort eine Altersversorgung für Muschikatz, unsere Gastkatze. Für Futter und eine angemessene ärztliche Versorgung sollte die Alma Mater dereinst aufkommen.
Ich weiß nicht, ob der Traum ein Vorgriff auf die gestrige Anne Will-Sendung war, die sich im Rahmen einer ARD-Themenwoche mit dem Thema "alternde Gesellschaft" befasste oder ob darin schon die heutige Personalversammlung verarbeitet wurde. Heute jedenfalls stand der Präsident der Technischen Universität Berlin im krachend vollen Audimax und äußerte sich zu einer Affäre, die derzeit die ganze TU beschäftigt: War es rechtmäßig, dass die Kanzlerin der TU auf Betreiben des Präsidenten mehr Geld und eine vergünstigte Dienstwohnung bekam? Die Wogen gingen hoch im Audimax.
"Wie in einem absurden Roman" fühle er sich, klagte der Präsident. Na, wie hätte er sich erst gefühlt, wenn ich wirklich meinen Antrag in den Akademischen Senat eingebracht hätte?
Ganz unten
Als Muschikatz, unsere Gastkatze, am letzten Dienstag zu uns kam, schaute sie sich als erstes ihr neues Revier ganz genau an. Der Mensch ist da mitunter schludriger, wenn er sich eine neue Bleibe sucht. So habe ich den Keller des Stalinallee-Hauses, in das wir eingezogen sind, erst nach der Entscheidung für die Wohnung besichtigt. Birgit war bis heute noch nicht unten. Es ist also an der Zeit, dieses Versäumnis zumindest virtuell nachzuholen:
Um es zusammenzufassen: Der Keller ist modrig, dunkel, voller Ratten und undichter Rohrleitungen. Müllberge stapeln sich.
Andererseits scheint er auch schon als "Location" für Schaumparties benutzt worden zu sein, denn in einem Raum mit Gitterboden stehen noch Reste einer Musikanlage und ein Fernseher. Ansonsten herrscht aber die trostlose Atmosphäre eines russischen Atom-U-Bootes vor - klaustrophobisch enge Gänge mit unzähligen Leitungen und verrotteten Ventilen bestimmen das Bild.
Immerhin hat die Hausverwaltung eine probate Lösung für das Rattenproblem gefunden: Zahlreiche Fallen und Kadaver zeugen seither von einer eher unfriedlichen Koexistenz zwischen Mensch und Tier. Als ich gestern nach unten ging, stellte ich fest, dass die Regenfälle der vergangenen Tage, in deren Folge der Keller wieder feuchter wurde, die Kadaver und die gestiegenen Temperaturen zu einer Fliegenplage geführt hatten. Überall surrten fette schwarze Fliegen herum. Also konnte ich meine Sachen aus dem Proskauer Straßenkeller wieder nicht hinunter in die Stalinallee bringen.
Gastkatze
Wir haben wieder mal eine Gastkatze aus dem Proskauer Straßenhaus. Hans ist für eine knappe Woche unterwegs. Er gibt ein Konzert in Westdeutschland. Hatte ich schon mal erwähnt, dass das Proskauer Straßenhaus insgesamt sehr musikalisch ist?
Naja, Muschi, die wir während Hans´ Abwesenheit in Pflege haben, ist es auch. Sie ist sehr rollig, mauzt den ganzen Tag herum und hat so gar kein Benimm. Bei Tische zerrt sie das ganze Fresschen aus dem Napf und verteilt es in der Küche.
Klettern ist eine Katastrophe: Ständig droht sie von irgendeiner Stuhllehne abzustürzen und - hätten wir eine Hausmaus: nicht einmal müsste vor ihr Angst haben angesichts ausgiebiger Reaktionszeiten!
Ausgeleuchtet
Nun haben es die ehrwürdigen alten Leuchten in der Karl-Marx-Allee endgültig hinter sich. Zurzeit werden sie ausgebuddelt (teilweise bestehen sie - wie auf dem Bild - ohnehin nur noch aus Stumpen), kleingehackt und in Schuttcontainer gefüllt. Ersetzt werden sie durch fabrikneue, nahezu identisch aussehende Leuchten. Im Bildhintergrund ist so eine neue Leuchte (hinter den Bäumen) zu sehen. Dem Verpackungsmaterial nach zu urteilen stammen sie von Ikea.
Frauenquote
Neue Wohnung ist ja schön. Da soll dann gleich alles neu sein, meint Birgit. Die alten Gläser aus dem DDR-Museum von meiner Oma reichen nicht mehr aus. Also hat sie zwei Kartons mit Rosenthal-Weingläsern angeschleppt. Schick sind sie ja. Doch bevor der erste Schluck aus ihnen getrunken ist, gehen zwei Gläser schon zu Bruch: Das erste beim Versuch, es in die neue Geschirrspülmaschine zu laden, das Zweite schließlich beim Handabspülen - nachdem eingesehen wurde, dass die langstieligen Gläser nicht in die Maschine passen.
Also 25 Prozent Ausschuss - das nennt Mann wohl Frauenquote?