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Mittwoch, August 22, 2007

Oakland Crimespotting vs. Brennende-Autos

Ausschnitt aus: Oakland-Crimespotting

Vor kurzem musste ich im Hamburg vs. Berlin Blog lesen, dass die Existenz der Seiten Brennende-Autos.de zu "bösen Minuspunkten" für Berlin führe:

"Armes Berlin. Gibt es so etwas auch für Hamburg? Oder werden hier nur Autos von Chefredakteuren angezündet?
Ich kann Leute, die anderer Leute Autos einfach so anzünden, überhaupt nicht leiden."

Nun gut - sympathisch ist die Zündelei nicht gerade. Aber medienpolitisch hat Berlin doch wieder einmal bewiesen, dass es die Nase vorn hat. Brennende-Autos ist ganz nah dran an großen US-Vorbildern: Im Blog Information Aesthetics wurde gestern die Oakland-Crimespotting-Map vorgestellt:
Eine Online-Karte von Oakland, in die nicht nur brennende Autos, sondern allerlei andere Arten von Kriminalität eingetragen sind.

Die Existenz derartiger Webseiten ist offenbar als Beweis der Weltläufigkeit und Größe einer Stadt zu werten. Wo es so etwas nicht gibt, passiert auch nichts.
Hamburg sollte zusehen, dass es nicht ins Hintertreffen gerät. Gerüchten zufolge bastelt schon jemand an der Webseite mügeln-verprügeln.de.

Sonntag, August 19, 2007

Brennende Porsches



Auf dem Rückweg vom Volkspark Friedrichshain komme ich am alten Schlachthofgelände vorbei. Seit geraumer Zeit tut sich hier etwas: Reste einer alten Stallung wurden in eine neu gebaute Turnhalle integriert, Parkanlagen entstehen, alte Gebäude werden abgerissen, neue Häuser gebaut.
Neue Bewirtschaftung: An der Bauruine in der Landsberger Allee wird wieder gewerkelt

Selbst die seit Jahren aufgelassene Bauruine an der Landsberger Allee ist mit Leben erfüllt: Gerüste und zwei Kräne zeugen von einem neuen Aufbruch. Überall Bauzäune und Plakate mit Parolen wie: "Wohnen am Blankensteinpark" oder "Visionen brauchen Platz". Letzterer scheint trotz der Weitläufigkeit des Geländes nicht mehr für Alle zu reichen. Vor einem bereits fertig gestellten Wohnhaus steht ein ausgebrannter Porsche - Mahnmal einer Anschlagsserie, die sich vermutlich gegen alles Böse richtet, vom Golf bis zum Hummer H3. Nur wenige Meter weiter ist das Pflaster ebenfalls Friedrichshain-typisch verrußt und mit Resten geschmolzener Plasteteile übersäht. Hier brannte am 12. August ebenfalls eine Nobelkarosse, klärt mich die nützliche Webseite www.brennende-autos.de auf.
Die Propaganda verkündet: "Visionen brauchen Platz"...

...Der scheint trotz der Weitläufigkeit des mit schlechtem Karma belasteten Geländes nicht mehr für Alle da zu sein

Schlechtes Karma lastet auf dem Gelände, auf dem Millionen Tiere einst geschlachtet wurden. Wer sich die schicken neuen Lofts trotzdem ansehen will, kann das am kommenden Wochenende zum nächsten Besichtigungstermin nach telefonischer Anmeldung wieder tun. Man kann ja mit dem Rad kommen...

Samstag, August 18, 2007

Unter dem Käfer

Heute tobt die Fuckparade durch den Bezirk und macht auf das drohende Aus für viele traditionsreiche Friedrichshainer Subkulturstätten aufmerksam.
Außerdem findet im Freiluftkino Friedrichshain das schwul-lesbische Parkfest mit Konzerten statt - Eintritt frei.
Ich fahre zunächst jedoch zur Garage. Denn es ist mal wieder so weit: Der Käfer-TÜV steht an. Und das alte Gefährt überrascht mich einmal mehr mit hässlichen Rostlöchern. Was ich ihm besonders übel nehme: Der Käfer versucht, mich los zu werden. Das Bodenblech unter dem Fahrersitz sieht übel aus. Die linke Schiene hängt fast in der Luft.
Thomas alias Dieselman von den www.Busfreaks.de macht mir Mut. Er hat den Tag genutzt, um Teile an seinem uralten original erhaltenen Feuerwehrauto zu lackieren.
Also entwickle ich den Käferplan 2.0: Es müssen zwei Bleche in den Boden eingeschweißt werden und ein etwas komplizierteres Blech in den seitlichen Rahmen eingeschweißt werden. Nicht erleichternd wirkt bei diesen Arbeiten die unmittelbare Nähe der Benzinleitung und des Kabelbaums. Der Plan ergänzt den alten Käferplan um wichtige Bestandteile. Dieser sah vor:
- Stoßdämpfer hinten prüfen,
- Tür links austauschen,
- A-Säule links prüfen und falls nötig sanieren,
- Fensterdichtungen vorn und hinten wechseln,
- Tankdichtungen (Überlauf) prüfen/wechseln,
- Lichtschalter reparieren,
- Motor sauber machen.

Freitag, August 17, 2007

Nackt in der Platte, abgebrannt in der Proskauer

"Nackt im Wind" war ein Benefizsong aus den Achzigern. "Nackt in der Platte" titelte heute der "Berliner Kurier" (Werbespruch: "Der von hier").
Vielleicht, weil er dies alles nicht mehr aushielt - wahrscheinlicher aber, weil er besoffen war -, hat Canate es gestern nacht verabsäumt, einen Topf vom Herd zu nehmen.
Die Folge war ein veritabler Feuwehreinsatz und ein total verqualmtes Treppenhaus. Die Sache ist glimpflich abgelaufen und schon tobt draußen im Hof das nächste Grillfest.

Sonntag, August 12, 2007

eklig


Fichtes WG hat ihren Kühlschrank ausgemustert. Nun steht das gute Stück vor der Wohnungstür im Treppenhaus. Was auf den ersten Blick schon eklig aussieht, kann gesteigert werden, wenn die Tür geöffnet wird: Drinnen gibt es Lebensformen!
Da einige Nachbarn vor einem Öffnen bisher zurück schreckten, sei das Geheimnis hier durch die Veröffentlichung des Fotos gelüftet!

Mittwoch, August 08, 2007

Land unter


Dass der Technischen Universität das Wasser bis zum Hals steht, haben ihre diversen Präsidenten immer mal wieder in Sonntagsreden beklagt. Aber dass es so schlimm ist, das habe ich nicht gewusst. Heute bin ich am Arbeitsplatz fast nass geworden. Bei dem heftigen Gewitter, das derzeit über Berlin niedergeht, drang Wasser durchs Fenster und die Straßen auf dem Campus stehen bis auf Bordsteinhöhe unter Wasser.

Sonntag, August 05, 2007

Mit Anna im Biergarten

Seit Anna vor ein paar Tagen vier Jahre alt geworden ist, gibt sie sich ganz erwachsen. Erst klagte sie über altersbedingte Gliederschmerzen, dann wollte sie im Restaurant ihren eigenen Tisch. Heute waren wir mit ihr im neuen Biergarten im Volxpark Friedrichshain: Noch wurstelt sie mit der Sonnenbrille von Mama etwas unbehende herum. Aber das Flirten beherrscht sie schon.

Biermeile


Nun ist sie endlich fast wieder vorbei, die unausstehliche "Biermeile". Einmal im Jahr trifft sich auf der Karl-Marx-Allee allerlei Nazi-Gesochs mit vermeintlich "anständigen Bürgern" - wobei nach übermäßigem Alkoholkonsum die Unterschiede zwischen beiden Gruppen zunehmend verschwimmen.
Früher gab es mal Widerstand dagegen (Motto: "Unser Spaß sieht anders aus"), sogar zu einer Demo wurde aufgerufen. Doch mittlerweile hat man sich wohl damit abgefunden, dass Betrunkene massenhaft rumpöbeln, in Hauseingänge pissen oder kotzen und Leute belästigen. Sogar der grüne Bezirksbürgermeister Franz Schulz hält als Schirmherr her, so ist es der peinlichen (Meine Nachbar/innen aus der Rigaer Straße würden wahrscheinlich sagen: sexistischen) Webseite zu entnehmen.
Ein Großaufgebot an Polizei versucht unterdessen, das Schlimmste zu verhindern.
Doch oft kommen die Beamten auch zu spät oder stehen hilflos da: Wie gestern, als der Brunnen am Strausberger Platz Opfer einer Seifen-Attacke wurde. Neben Bergen aus Schaum standen zwei schmucke Polizei-BMW´s mitten auf dem Kreisel.
Dabei fiel mir auf: Bei der Gelegenheit hätte man die Polizeiautos gleich mal waschen können, oder?