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Samstag, Juli 21, 2007

Kupfermine


Seit heute morgen steht wieder der alte weiße VW-LT in der Einfahrt des Proskauer Straßenhauses. Es ist ein Lieferwagen, der einmal eine Firmenaufschrift trug, jetzt aber - und das will in der Proskauer Straße etwas heißen - einen eher vernachlässigten Eindruck macht; kurz: am besten trifft wohl die Bezeichnung "Nuckelpinne", die das Ruhrgebietslexikon folgendermaßen definiert:
Langsames Auto, das sich nur noch schwerfällig und mühsam fortbewegen kann; meist nicht sehr windschnittige Form ("Den Heiopei hat seine Nuckelpinne auf Kubitschko gekauft.")

Immer, wenn dieses Gefährt die Einfahrt des Hauses blockiert, ist dies ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich im Garten unseres Hauses gewerbsmäßige Tätigkeiten abspielen. So auch heute. Einer der regelmäßigen Kioskgäste hat eine Kupfermine aufgetan!
Der wertvolle Rohstoff wurde aus dem Abbaugebiet mit dem LT direkt in die Proskauer Straße transportiert. Dort findet derzeit die Gewinnung des Rohkupfers statt. Es ist zwar keine Erzverarbeitung auf klassische Art. Vielmehr wurde das Kupfer wohl in einer "Sekundärmine" abgebaut. Erst wird die stattliche Kabelrolle in handliche, etwa drei Meter lange Kabelenden zerteilt. Dann wird die Kunststoffisolierung abgezogen und anschließend das Kupfer zu kleinen Päckchen geflochten. Dennoch: Auch das ist eine "anstrengende Arbeit", wie mir einer der Mineure treuäugig versichert. Später wird die erkleckliche Beute - Verzeihung: Ausbeute - auf zwei kleinen Handwägelchen wieder zurück zum LT gefahren.