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Freitag, Mai 25, 2007

Unrechtsstaat schnüffelt und öffnet Briefe


In diesen Birefkasten schmeissen Autonome Linke ihre Post
Die Deutsche Post bestätigte jetzt, dass die Polizei bei Leerungen mitfährt und Briefe geöffnet wurden.


Eben kommt im Radio eine Meldung, wonach die Deutsche Post Brieföffnungen durch Staatsorgane der BRD im Zusammenhang mit den Protesten gegen den G8-Gipfel bestätigt.
Da werden also neuerdings nicht nur Geruchsproben gesammelt, sondern auch wieder Briefe geöffnet - wie zu seligen Stasi-Zeiten.
Mein Stammbriefkasten in der Rigaer Straße dürfte zu den "Zielobjekten" der Staatsmacht gehören - befindet sich doch direkt gegenüber ein als renitent verschrieenes linkes Hausprojekt.
Da es für die seelische Gesundheit besser sein soll, allen Dingen ihre positiven Seiten abzugewinnen, versuche ich die Sache konstruktiv zu verarbeiten: Die Schnüffelaktionen der Polizei wären doch ein schöner Anlass, endlich mal den Treppenaufgang im Proskauerstraßenhaus auszukehren und den Inhalt in einen großen wattierten Umschlag zu stecken. Dann eine einschlägige Adresse eines Autonomenhauses drauf und ab damit in die Post. Anschließend abwarten, ob der Brief ankommt und - wenn ja: ob er geöffnet wurde.
Schön, die Vorstellung, wie die Spürnasen im Dreck der Straße rumschnüffeln!
Das erinnert mich an ein Erlebnis meines Opas, das in der Familie gern erzählt wird: Er war zu DDR-Zeiten bereits Rentner, als seine Cousine in Westberlin verstarb. Daher durfte er aus diesem Anlass in den Wedding "ausreisen". Bei der Wohnungsauflösung wurde er gefragt, ob er nicht das eine oder andere Stück gebrauchen könne. Da er mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war, musste er sich beschränken. Allerdings fand der Staubsauger der Cousine sein Interesse, und er nahm ihn mit.
Bei der Einreise in die Haupstadt der DDR erregte dieser Staubsauger das Interesse der Grenzer: Sie begannen mit einer genauen Untersuchung. Da einerseits die Cousine vor ihrem Hinscheiden versäumt hatte, einen neuen Staubbeutel in den Sauger zu stecken, und andererseits die DDR-Staatsorgane mit aller gebotenen Gründlichkeit zu Werke gingen, war die ohnehin schäbige Kontrollbutze der Stasi-Schärgen innerhalb kurzer Zeit voller Weststaub - sehr zur klammheimlichen Freude meines Opas, der nicht zuletzt aus diesem Grunde viel Freude an seinem neuen Staubsauger hatte.