Suche in diesem Blog:
Google Custom Seearch

Donnerstag, Mai 05, 2011

Fahrlehrer

Es ist ja nun nicht nur auf Arbeit oder in der Politik so, dass ich mich mitunter frage, welche Qualifikation bestimmte Leute für ihren Job mitbringen.
Auf dem Karlshorster Garagengelände gab es einen jungen Typen, Micha, der seit langem damit auffiel, dass er ständig mit frisierten Mopeds, nicht zugelassenen Autos oder in falscher Richtung in der Einbahnstraße der Polizei ins Netz ging. Im letzten Sommer war er einmal bei uns in der Garage und sagte, dass ihm alles egal sei. Seine Gene seien sowieso schlecht, Vater und Großvater seien früh gestorben. Dann sah ich ihn längere Zeit nicht - brachte das aber zunächst nicht mit seinen schlechten Genen in Verbindung.
Nun traf ich ihn wieder. Er hatte deutlich zugenommen und gebärdete sich nicht einmal halb so wild wie noch vor einem Jahr. Auch fuhr er nicht mehr mit überlaut dröhnenden Höllenmaschinen auf dem Gelände herum. Ich fragte meinen Garagennachbarn Peter, was mit dem Micha sei. "Ach", sagte der, "wußtest Du nicht? Micha hat von der Arbeitsagentur eine Maßnahme verordnet bekommen. Der macht jetzt eine Ausbildung zum Fahrlehrer. Für alle Klassen"
Nein, das hatte ich nicht gewusst. Hätte ich auch nicht für möglich gehalten. Ob sich die Arbeitsagentur das Flensburger Punktekonto von dem Micha angesehen hat, bevor sie ihm die teure Ausbildung finanzierte? Egal, der Volksmund wusste es schon länger: Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche. Und außerdem: Wenn es der Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit dient, darf man wohl auch den Bock zum Gärtner ausbilden, oder?