"Wagen nicht geheizt"
Gestern vormittag auf dem maschinengesteuerten U-Bahnhof Frankfurter Tor: Die Hinweistafel zeigt neun Minuten bis zur nächsten Bahn an. Da laufe ich doch lieber noch eine Station - und muss dort trotzdem noch drei Minuten warten.Kaum fallen zehn Zentimeter Schnee, geht in Berlin nichts mehr - selbst unter der Erde. Am Alex steige ich in die S-Bahn um. Die fährt immerhin, doch ist sie vollkommen überfüllt.
Rückfahrt am späten Abend: Mittlerweile hat es Minus 15 Grad, doch: "Zugverkehr alle 20 Minuten", lautet eine elektronische Information. Auf der Stadtbahnlinie wird ein Takt gefahren wie in Erkner!
Endlich kommt ein Zug, doch das Frieren hat kein Ende: "Wagen nicht geheizt" erklären Schilder die Ursache. Die S-Bahn GmbH zuckelt mit dem letzten Gelumpe durch Berlin. Bin froh, dass da nicht steht: "Bremsen defekt".
Immerhin sieht es bei der Ankunft am Alex so aus, als ob der Anschluss mit der U5 klappen könnte: "3 Minuten", verkündet eine weitere elektronische Hinweistafel. Der Bahnsteig ist schon voll. Alle warten drei Minuten. Nach weiteren drei Minuten, in denen die Tafel verzweifelt blinkend den eigentlich überfälligen Zug ankündigen will, hat jemand ein Einsehen und programmiert sie um: "Zugverkehr unregelmäßig", heißt es jetzt. Nach weiteren zwei Minuten wird eine neue Botschaft verkündet: "Hönow - 8 Minuten". Angesichts des mittlerweile übervollen Bahnsteigs frage ich mich, ob sie das den ganzen Tag schon so machen: Einen Zug in acht Minuten ankündigen, runterzählen, dann nicht fahren, neuen Zug ankündigen...
Man sollte der BVG ihre elektronischen Tafeln wegnehmen. Ich glaube nämlich, dass sie die nur angeschafft haben, um ihre Fahrgäste besser verarschen zu können. Früher, als sie auf den Stationen noch echte Menschen hatten, die sich den Frust der Leute mitunter anhören mussten, lief es irgendwie besser.
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