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Samstag, Dezember 23, 2006

Lebe azyklisch!

Die neuen Ladenöffnungszeiten haben doch etwas Gutes: Sie erhöhen die Möglichkeiten, azyklisch zu leben. Also habe ich mich heute Abend um halb zehn in den Spiele-Max Laden im Ring-Center begeben, um meiner kleinen Nichte ein Weihnachtsgeschenk zu kaufen.
Auf der Straße war eine seltsame Mischung von Menschen unterwegs: das übliche vergnügungssüchtige Friedrichshainer Kneipenpublikum, die Säufer, die schon genug für den Tag hatten, Weihnachtseinkäufer. Auch die Afrikaner, die für gewöhnlich nebenan bei Nelly in ihrer Filiale der stadtweit bekannten Kette "Lebensmittelladen" rumhängen, traf ich auf der Straße.
Nelly selbst erwischte ich übrigens bei meiner Rückkehr bei uns im Hof; erstmals grüßte sie freundlich, was aber auch daran gelegen haben mag, dass sie mich in der Dunkelheit nicht erkannte. Vielleicht hatte sie aber auch ein schlechtes Gewissen, weil sie möglicherweise - ich sage: möglicherweise - wieder einmal ihren Müll in eine unserer Mülltonnen gestopft hat, von denen heute übrigens wieder einmal eine brannte.
Dafür allerdings waren wohl die neuen Mieter im Vorderhaus verantwortlich, die beim Dielenabschleifen den ständig gleichen dämlichen Fehler machten, die Nägel vorher nicht ordentlich einzuschlagen. Dann passiert es nämlich, dass sich beim Schleifen glühende Metallspäne bilden, die sich in den Holzstaub mischen und diesen entzünden. Naja, dusselige, lebensuntüchtige Studis halt.
Egal. Beim Spiele-Max jedenfalls traf ich kaum jemanden. Der Laden war wie ausgestorben. Und das zwei Tage vor Weihnachten! Also: Azyklisch einkaufen, Leute! Spielwarenläden dann aufsuchen, wenn die lieben Kleinen zu Hause vor den Fernsehern hocken und sich amerikanische Gewaltserien reintun (zur Verarbeitung des harten Schulalltags)!
Ich habe sogar das bekommen, was ich wollte: Puppenklamotten und Spielzeugwindeln für Annas neue Puppe. Ich weiß, das hört sich ziemlich reaktionär an. Und noch vor wenigen Jahren, als neunmalkluger Student, hätte ich es natürlich grundweg abgelehnt, diese geschlechtsspezifischen Spielsachen zu verschenken: Puppen für die Mädchen und Modelleisenbahnen für die Jungs. Allein die Aufmachung der Prospekte von "Spiele-Max" empfand ich in dieser Hinsicht schon als Skandal: Jungsspielzeug ist auf Seiten mit blauem oder dunklem Hintergrund abgebildet, Mädchenspielzeug auf rosa Seiten.
Heute sehe ich das pragmatischer: Man kann nie früh genug anfangen, die Kleinen auf spätere Aufgaben vorzubereiten. Insofern passen die Windeln echt gut. Denn wer soll denn in vierzig, fünfzig Jahren die ganzen Alten mal windeln? Die Pflegekatastrophe rollt doch als Lawine auf uns zu! Wer auch nur mal eine Christiansen-Sendung gesehen hat, weiß wovon ich spreche und kennt sogar entsprechendes Fachvokabular. Ich sage nur: "demographischer Faktor" (nein, das hat nichts mit der angeblich auf Betreiben der russischen Botschaft betriebenen Ausladung des Putin-Kritikers und Schachgroßmeisters Kasparow aus einer der letzten Christiansen-Shows zu tun).
Apropos: Die CSU-Landrätin Pauli zieht heute ja ganz schön vom Leder in Sachen Bespitzelungsaffäre. Für mich ändert das nix: Ich halte Stoiber nach wie vor für einen lupenreinen Demokraten!

2 Comments:

At 17:53, Anonymous Anonym said...

Hallo, Alles in Butter?

Merry X-mas!!
Feliz Navidad!!

A friendly hug from México!

Best wishes to you and your family.

:D

Have a good day Martin!

 
At 22:18, Blogger Mischka said...

hallo martin, kann übrigens nicht sein, dass der müllbrand von einem neuen aus dem vorderhaus verursacht wurde, jedenfalls habe *ich* keine schleifgeräusche gehört. sonst nett, was aus dem eigenen haus zu lesen ;-). das klingelproblem stellt sich für mich allerdings nicht beim dreck, sondern dass der elektriker-azubi, der hier am werk ist, einfach alle klingeln abgestellt hat... mal sehen wie lange wir jetzt warten, bis die anlage dann fertig wird. ick sags ja imma: imma nur das billigste. gruß ins hinterhaus. mischka

 

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