Suche in diesem Blog:
Google Custom Seearch

Montag, Juni 24, 2013

Ferienwohnungs-Seuche

Seitdem die Häuser in der Nachbarschaft nun langsam saniert werden, breitet sich das Ferienwohnungs-Unwesen auch hier aus. Wohnraum wird zugunsten einer gewerblichen Nutzung zweckentfremdet. Die Nachbarschaft wird genervt durch nächtlche Parties, morgendliche Putzkommandos und allzeit marodierende Rollkofferschieber im Bezirk.
Die Wohnung nebenan zum Beispiel wurde von einem Schweizer Paar gekauft, das kaum da ist. Die Wohnung wird gerade von osteuropäischen Billigarbeitern saniert, ohne dass sich die Bauherren je blicken lassen. Alle Anzeichen deuten auf eine entstehende Ferienwohnung hin. Im Nachbaraufgang sind es Franzosen und Spanier, die Wohnraum zweckentfremden und vermutlich über Internetportale in ihren Heimatländern vermarkten.
Im Block gegenüber hat sich offenbar ein solventer Herr aus Frankfurt/Main eine Eigentumswohnung gekauft und vermarktet diese nun unter www.fine-german-apartment.com. Fraglich scheint, ob er die Immobilie je selbst näher in Augenschein genommen hat. Nur so - oder aber mit einer bewussten Täuschungsabsicht gegenüber seinen Kunden - ist die Aussage auf der Webseite erklärbar, der Der Alexanderplatz läge "sozusagen `einmal die Straße runter´“. Stimmt zwar, nur ist die Straße etwa drei Kilometer - und drei U-Bahnstationen lang. Mit ähnlichem Recht könnten die Bewohner des derzeit wenig angesagten Theodor-Heuss-Platzes behaupten, das Brandenburger Tor läge `sozusagen einmal die Straße runter´.
Der Senat hat zwar jüngst eine Initiative gegen das Problem der Ferienwohnungen beschlossen. Es bleibt abzuwarten, ob sie etwas bringt.